S3E3 Der Berg: Käse, Natur und eine Zugfahrt in Gstaad

Shownotes

David Perreten ist Landwirt und stellt in dritter Generation Käse her, mal auf seinem Hof bei Gstaad und mal auf knapp 2.000 Metern Höhe, auf seiner Alp. Und in dieser Folge von "Überm Berg" sind wir dabei - und erfahren, was das Geheimnis des echten Berner Alpkäses ist. Dafür steigen wir außerdem 25 Meter hinab in die heiligen Hallen des Käses - der Gstaader Käsegrotte - und wieder den Berg hinauf, ein Fondue auf den Schultern.

Die Wanderwege rund um Gstaad erkunden wir mit Bergführer Willy Aergerter und die urigen Chalets in Saanen mit Claudia von Siebenthal.

Und was all das mit Bollywood zu tun hat? Das erfahren Sie auch. In Folge 3!


Mehr Infos gibt es hier:

- Über die Käsegrotte und die Molkerei Gstaad

Dieser Podcast wurde produziert vom Studio ZX und Made in Bern. An dieser Folge mitgewirkt haben Jonas Ross und Anna-Lena Limpert.

Transkript anzeigen

00:00:03: Wenn man Richtung Sahneland fährt, kommt man so über einen Pass und man sieht dann langsam die Berge, die Täler. Und jeder Einheimische bekommt dann so ein Kribbeln im Bauch, weil er weiß Jetzt bin ich zurück in meiner Heimat. Dieses Gefühl finde ich ganz speziell.

00:00:23: Das hier ist eine Geschichte. Eine Geschichte erzählt in vier Kapiteln eine Geschichte über eine Region in der Schweiz.

00:00:37: Über die Orte, Berge, Wege und Menschen in und um Staat. Eine Geschichte über eine Reise durch Täler und über Berge. Die Geschichte einer Suche nach diesem Kribbeln, von dem er gerade gehört hat. und danach, wieso es auftritt, wenn man Richtung Start fährt. Wir wollen das auch spüren. Und deswegen steigen wir ein. Ich bin Jonas. Und ich bin Anna. Und das ist überm Berg. Folge drei.

00:01:47: Kapitel eins, Wie alles begann.

00:01:53: So.

00:02:01: Wir sitzen gemütlich. Das ist immer mal.. Das ist doch ein anderes. Ja, Das ist doch mal ein anderes. Ganz genau. In grünen Sesseln aus Samt. Vor uns ein kleiner Tisch. Über uns ein Netz für Koffer. Die Wände Holzvertäfelung und mit goldenen Details geschmückt. Die riesigen Fenster erlauben einen Blick auf die grüne, weite Berglandschaft. Etwas weiter hinten sieht man weiße Gipfel und immer wieder kleinere und größere Bergdörfer.

00:02:32: Ich sage immer, es ist so ein bisschen die blaugrüne Phase der Schweiz. Im Hintergrund immer die schneebedeckten Berge, die Gletscher. Jungfrau natürlich Klasse 3000 und man ist aber immer in der Vegetation drin. Das ist Niklas Mani. Und gemeinsam mit ihm sitzen wir in einem Zug, der uns in Richtung Start bringt. Ich bin Niklas Mani, ich darf Marketingmanager sein für Europa, für die Montreux Berner Oberland Bahn. Mobals Kürzel.

00:03:03: Gstaad ist ein Dorf im Berner Oberland in der Gemeinde Sahnen. Und der Zug, in dem wir hier anrollen, ist ein ganz besonderer. Wir sitzen im Golden Pass Belle Époque und die Belle Époque. Die erkennt man am Design des Zuges deutlich. Und auch. Niklas fühlt sich hier im grünen Samtsessel sichtlich wohl. Und zugegeben, das liegt nicht nur an seiner Begleitung. Draußen zieht eine wunderschöne Landschaft an den Fenstern vorbei und auch im Zug reist man durch die Zeit nämlich.

00:03:41: Der aktuelle Golden Pass Belle Époque zog, in dem wir uns jetzt befinden, ist halt ein Nachbau dieser Originalwagen, einerseits aus 1915 und dann vom Golden Mountain Pullman Express aus den dreißiger Jahren. Der Stil ist halt so, wie es sich damals gehörte, luxuriös zu reisen. Sprich mit dem Vorteil, also diesem Sessel, man könnte sagen fast bequemer als zu Hause in der eigenen Stube. Dann natürlich auch diese speziellen Eckfenster, die wir haben, damit man auch fast den Kopf raushalten könnte.

00:04:18: Der Vorgänger, der Panoramafenster, eigentlich von früher her. Und dann natürlich die ganze Messingdekoration, die Gepäckträger. Also ja, wie es sich damals gehörte als Kleiner Orient Express. Wir legen heute nur einen kleinen Teil der Zugstrecke zurück, die man hier am Stück fahren kann. Denn seit kurzem kann man mit dem sogenannten Golden Pass Express von Interlaken nach Montreux durchfahren. Quasi ein Streifzug durch die Schweiz von den beiden Seen bei Interlaken zum nächsten bei Montreux.

00:04:53: Vorbei am Bergpanorama rund um Gstaad. Und während genau das an uns vorbeizieht, sitzen wir gegenüber von Niklas. Und er erzählt zum Beispiel, warum die Strecke auch goldene Passlinie genannt wird. Und zwar wurde der Name Golden Pass eigentlich durch die englischsprachigen Touristen gegeben damals. Die haben eine, eine golden time, eine good time verbracht, sind über die Pässe gefahren, mit den Zügen, meistens auch im Herbst. Im Oktober, wenn es natürlich die Golden Life, die goldenen Blätter war.

00:05:23: Und so entstand der Name Golden Pass. Diese goldene Zeit machen sich einige Besucherinnen zum Beispiel beim Bahnwandern. Und zwar fährt man ein Stück mit der Bahn, wandert dann ein Stück und fährt wieder mit der Bahn. Beispielsweise in Gstaad gibt es von Gstaad nach Sahnen den sogenannten Jehuda Menuhin Philosophen weg. Und das ist ein typisches Bahnwanderprodukt. Da kommt man von Montreux her beispielsweise nach Gstaad, macht einen Aufenthalt, geht dann zu Fuß dem Philosophen entlang bis nach Sahnen, schaut sich noch die Mauritius Kirche an das Heimatmuseum und steigt dann wieder in den Zug und fährt weiter.

00:06:01: Und so wollen wir es machen.

00:06:15: Unser erster Halt auf der Tour in der Gegend rund um Start ist San ein kleines Dorf, etwa 15 Minuten vom Start entfernt.

00:06:31: Halt auf Verlangen.

00:06:36: Kapitel zwei. Die Dörfer.

00:06:45: Wirklich schön. Holzhäuser hier. Hallo. Freut mich. Jonas. Jonas Cloud. Mitten im Ortskern von San. Treffen wir Claudia. Mein Name ist Claudia von 7000 Fuß. Ich bin im Sauerland aufgewachsen, habe die Welt bereist und bin zurückgekehrt an den für mich schönsten Ort, das Sonnenland. Hier bin ich zu Hause. Das Ahnen, Land und der Ort Ahnen haben ihren Namen übrigens vom gleichnamigen Fluss der Sahne. Claudia gibt seit neun Jahren Führungen durchs Ahnen.

00:07:17: Und das aus Überzeugung und mit viel Expertinnen Wissen. Denn Claudia ist in Sarnen aufgewachsen. Deswegen, erzählt sie, kennt sie eigentlich jeden Weg und jede Gasse hier im Dorf und. Habe mich oft ein bisschen gefragt, warum gewisse Touristen der Hauptstraße entlang von Dorf zu Dorf laufen. Habe oft auch diesen Gästen gesagt oder erklärt Nehmt doch diesen Weg, Da läuft jeder am Bach entlang, dort ist es viel schöner. Und so hatte ich die Idee, dass ich plötzlich dort Führungen anbieten könnte und den Gästen wirklich auch Orte zeigen, die vielleicht nicht jeder Gast sieht.

00:07:50: Das sind nicht die normalen, sondern eben die versteckten Ecken, die ich doch seit meiner Kindheit kenne. Und an diese versteckten Ecken laufen wir zusammen mit Claudia. Das Dorf ist genauso wie die gesamte Region, vor allem bekannt für seine Charles. Hier in Saanen gibt es besonders viele, die gemessen an ihrem Alter sehr gut erhalten sind. Es gibt da gewisse Regeln. Die ganz genauen Regeln weiß ich nicht, aber es ist zum Beispiel auch definiert, wie weit es das Dach von der allgemeinen Bausubstanz rauskommen kann gegen vorne auf die Seiten.

00:08:24: Dann gibt es sicher gewisse Merkmale an den Konsolen. Die sind da alle ein bisschen. Denn überall in San reiht sich eins der traditionellen Holzhäuser ans nächste. Alles andere, zum Beispiel Hochhäuser, sucht man hier vergeblich. Und das hat einen Grund. In den 60er Jahren wollte ein Investor hier Hochhäuser bauen, erklärt Claudia. Der einheimischen Bevölkerung hat das gar nicht gefallen. Die haben Unterschriften dagegen gesammelt und innerhalb von drei Wochen einfach das Baureglement geändert.

00:09:00: Seit 1962 darf man deswegen in Sarnen ausschließlich Chalet bauen. Und für die Chalet selbst gibt es auch Vorgaben. Ein Chalet darf nicht mehr als drei Etagen haben. Ausnahmen gibt es zwar, aber nur in bestimmten Zonen und nicht im Ortskern. Zum Beispiel für Industrieunternehmen oder Hotels. Und auf ihren Baustil sind die Sanerinnen und Sana sehr stolz. Wir sind sehr froh darum. Wir haben keinen Berg, der unser USP ist wie Zermatt das Matterhorn.

00:09:33: Unser USP ist unser Baustil. Der ist einmalig in der Schweiz. Die Chalet sind immer aus Holz oder zumindest mit Holz verkleidet. Oft haben sie bunte Fensterläden. Viele der Bewohnerinnen haben Blumen auf dem Balkon und aufwendige Schnitzereien im Holz oder Bemalungen an der Fassade. Man sieht das hier sehr gut. Jahreszahl 1693. Es ist wahnsinnig viel aufgeschrieben hier aufgemalt, also nicht in Holz eingekauft.

00:10:04: Man sieht dominierend die Farben rot und schwarz und typisch für das. 17. Viele dieser Bemalung haben eine Bedeutung. Ein Bär oder Löwe zum Beispiel zeigen, dass die Familie sehr einflussreich war. Außerdem stehen meistens der Name des Besitzers und des Zimmermeisters drauf und ein religiöser Spruch. Aber eines der Häuser gibt selbst Claudia Rätsel auf. Unter dem Dach ist ein sogenanntes magisches Quadrat aufgemalt mit.

00:10:35: Einer Zahlenkombination und immer irgendwo durchgerechnet ergibt, dass die Zahl 15. Das magische Quadrat sollte eigentlich das Haus und die Einwohner schützen vor Feuer und Wasser und eben kein anderes Haus im Saarland hat das und niemand weiß, warum das das da ist. Also auch nicht, warum das die 15 ist. Nein, nein. Nein. Bei einer Sache kann man sich bei einem Besuch aber sicher sein. Zwei Tieren begegnet man in der Region immer wieder. Zum Glück nicht in echt.

00:11:06: Zumindest was den Bären angeht. Der ist nämlich das Wahrzeichen der gesamten Region Bären und auch hier in Sahnen und Gstaad gern gesehen. Und auf der Flagge von Saanen findet man außerdem einen Kranich. Der hält Wache. Hier ein ganz klassisches Beispiel. Der Kranich hat hier in seiner Kralle einen Stein. Also wenn er jetzt einschlafen würde, würde er die Kralle wahrscheinlich öffnen. Der Stein würde zu Boden fliegen und die Leute werden gewarnt oder einfach die Gefahr erkannt. Ja. Sahnen ist im übrigen nicht nur für seinen Baustil und wachsame Kraniche bekannt, sondern.

00:11:43: Auch für eine Brücke in der Nähe des Bahnhofs.

00:11:48: Die Brücke selbst ist, zugegeben, ziemlich unscheinbar. Sie ist nicht besonders lang. Sie ist ganz ehrlich nicht besonders schön. Und auch nicht sehr hoch. Aber eines ist sie. Sie ist die Brücke, auf der eine der Schlüsselszenen eines sehr berühmten Bollywoodfilms gedreht wurde. Den echten Namen kann ich leider nicht aussprechen, aber den kurzen DD, LJ oder auf Deutsch Wer zuerst kommt, kriegt die Braut. Auf ihr wurde eine Tanzszene gedreht, die mindestens indienweit bekannt ist.

00:12:20: Der Hauptdarsteller ist Karokan, einer der berühmtesten indischen Schauspieler ever. Und deswegen ist diese Brücke und Drehort Sannen der Grund, warum jedes Jahr viele Inderinnen und Inder nach San in die Schweiz pilgern. San Gos Bollywood. Andere Besucherinnen und Besucher lockt Sahnen nicht mit großem Kino, sondern mit Musik. Und die hat er hier nach Salem gebracht. Im ersten Stock ist das Museum von Rudi Menuhin, Aber das kann man sich nicht als Museum vorstellen.

00:12:54: Es ist eine gute Stube. Judy Menuhin, der Musiker, Dirigent und Philosoph, hat mal in San gewohnt und hier später das Menuhin Festival gegründet. Das war 1957. Und mitverantwortlich dafür ist die Kirche in Sahnen, die auf einem kleinen Hügel am Rand des Dorfkerns steht. Und auch zu dieser Kirche bringt uns Claudia. Vorbei an den Holzhäusern, dem Fluss und durch die Gassen von Saanen.

00:13:25: Und dann stehen wir vor ihr. Die Kirche ist umringt von einer alten Steinmauer und einem bunten, wilden Garten. Vor dem Haupteingang steht ein gewaltiger Bau. Ich habe vor neun Jahren angefangen, dort Führung zu machen. Und was ich wusste, ich muss Kirchenführung machen. Hab ich das am Anfang gar nicht toll gefunden? Zwischenzeitlich liebe ich es. Wir betreten die Kirche und ihr Aufbau und vor allem die Akustik. Das fällt selbst Laien auf.

00:13:56: Der ist besonders. Hier steht 1604. Und man könnte meinen, dass dies das Erbauungsjahr ist. Ist es aber nicht. Das Baujahr der Kirche wird auf 1228 geschätzt. An den Wänden findet man bunte Wandbemalung. Die Bibelstellen illustrieren Geschichten. Von Maria und Jesus auf dieser Wand. Und hinter dir Jonas, auf dieser Wand die Legende. Und noch was fällt schnell auf die hohe Decke und der Klang, der durch sie entsteht. Zwischenzeitlich gab es im Mittelalter hier über sechs oder sieben Altäre.

00:14:29: Und dann, nach der Reformation, kam dann erst die Kanzel. Man sieht sie 16 1628. Ja, die Kirche ist mal fast abgebrannt. 1940 hat der Blitz im Turm eingeschlagen. Bis 1940 war die Decke tatsächlich flach, bis ein Brand die Kirche erwischt. Und normalerweise ist ein Brand nicht etwas Schönes. Aber in diesem Sinne hatte der Brand doch war ganz einschneidend, weil man hat dann die Decke geöffnet und dank der Öffnung dieser Decke hat die Kirche die Akustik bekommen.

00:15:04: Ja. Und dass das super klingt, wenn man Musik macht, das hat eben auch Jehuda Menuhin erkannt. Wenn der Blitz nicht eingeschlagen hätte, das vorher nicht gewesen wäre, wäre die Decke immer noch flach gewesen. Und Jehuda Menuhin hätte wahrscheinlich das Menuhin Festival hier gar nicht gegründet. Diese Kirche war eigentlich der Grund, warum die Menuhin das Festival gegründet hat. Wegen der Akustik.

00:15:28: Und die testen wir bei unserem Besuch ausgiebig. Claudia selbst überrascht uns mit ihrer Stimme noch. Gitarre steht da. Das hat mit Sorgen einfach so!

00:15:49: Und auch Jonas setzt sich an das Klavier, das im Kirchenschiff steht.

00:15:58: Noch besser wäre natürlich die Orgel.

00:16:12: Beim Menuhin Festival dürfen wir damit noch nicht auftreten. Das tun andere. Aber die Location ist für die Musikerinnen des Festivals tatsächlich dieselbe. In der Kirche in Saanen finden über das gesamte Festival hinweg mehrere Konzerte statt. Neben der Kirche gibt es aber noch andere Konzertorte, zum Beispiel ein Festivalzelt in Gstaad. Insgesamt dauert das Menuhin Festival über zwei Monate. Die Konzerte reichen von klassischer Kammermusik über Swing, einem Akt, der Klassik mit Breakdance verbindet, zu Symphonieorchester.

00:16:48: Aber neben Schalets filmreifen, Brücken und Kirchen Klängen schwärmt Claudia vor allem von einer Sache immer wieder, wenn sie von Saanen spricht.

00:17:00: Zurück ans Tageslicht.

00:17:07: Wir stehen mit ihr auf der Wiese vor der Sanakirche. Die Sonne scheint uns ins Gesicht und wir blicken leicht erhöht auf das Dorf und grüne Wiesen drumherum und auf die Berge, die das Dorf überragen. Ich denke an die Natur, die hier noch absolut intakt ist der Natur. Die Natur ist unser Spielplatz.

00:17:31: Biken, Wandern im Sommer. Skifahren, Schlitten. Langlauf im Winter. Vier Jahre Tourismus. Zu jeder Jahreszeit bietet das Land etwas. Ich könnte auch nicht sagen, welche Jahreszeit die schönste ist. Sie sind alle wunderschön. Für Claudia ist das Besondere an der Region rund um Start der Mix aus Luxustourismus auf der einen, aber gleichzeitig der typisch traditionellen Alpwirtschaft und dem bodenständigen Leben auf der anderen Seite. Ich würde sagen, dass das an Land wirklich eine ganz spezielle Kombination bietet.

00:18:06: Ein kleiner Mikrokosmos ist in diesem Sinne. Wir haben die kleinen Dörfer, die mit unseren Zentren, aber sobald man da rausläuft, in zwei, drei Minuten, ist man irgendwo auf einem Weg für sich, in der Ruhe der Natur. Und diese Kombination finde ich sehr einmalig. Und selbst oder vor allem als gebürtige Sanerin kann sich Claudia mit Blick auf das Sanland gar nicht sattsehen. Wenn man Richtung Sonnenland fährt, kommt man so über einen Pass und man sieht dann langsam die Berge, die Täler.

00:18:39: Und jeder Einheimische bekommt dann so ein Kribbeln im Bauch, weil er weiß Jetzt bin ich zurück in meiner Heimat. Dieses Gefühl finde ich ganz speziell. Und das finden wir.

00:18:52: Wunderbar.

00:18:55: Und wollen deshalb weiter eintauchen. Eintauchen in die Natur oberhalb der Täler. Apropos Täler. Eine Geschichte, die einem in der Region immer wieder begegnet ist Die Legende um die Entstehung dieser Landschaft.

00:19:19: Als Gott sich nämlich nach dem Basteln der Erde am siebten Tag ausruhen wollte, will es die Legende, dass er sich dafür mit seiner Hand abstützte. Und siehe da, er hinterließ einen perfekten Abdruck. Auf der Erde. Fünf Finger, fünf Täler Turbach, Lauenen, schön Ried bzw sahen Möser Steig habe Honi. Und mittendrin, wo der Handball war das Dorf Gstaad. Nun ja, für uns geht es auf jeden Fall weg vom Ballener, Richtung Zeigefinger, wenn man so will.

00:19:54: Ab in die Natur der Berge.

00:20:00: Kapitel drei. Die Natur.

00:20:14: Ja, das ist ein anderes Beispiel. Was einerseits lustig ist, war ich mal in den Silvrettagebiet Skitourenwochen und dann war ich so auf einem Scheidepunkt zwischen Engadin, Klosters und Österreich. Das ist Willi Eggerth. Und dann? Wir wollten nach Kloster, mit. Mit der Gruppe. Und dann sage ich. So sind alle bereit. Ja, gut. Fahren wir los. Weggefahren.

00:20:45: Und dann, nach zwei, 300 Meter, habe ich lange Nebel gehabt. Und geschneit. Angehalten, Gezählt. Elf oder

00:20:58: zwölf? Was ist denn? Und dann habe ich. Weil ich ein schlechter Rechner bin, aber nochmal geschaut. Dann hat der zweite hinterste so nach vorne geschaut. Bin ich in einer falschen Gruppe? Und da habe ich auf einmal einen Gast zu viel gehabt. Willy erzählt von einer seiner Wanderung als Bergführer. Als sich ein Gast zu ihm verirrt hat und eine völlig andere Wanderung als geplant gemacht hat. Das dürfte uns heute wohl nicht passieren, denn unsere kleine Wandergruppe ist überschaubar.

00:21:37: Gemeinsam mit Willi gehen wir bergauf auf den Hornberg. Beim Start hinauf führt uns ein Wanderweg, einer von über 300 Kilometer Wanderwegen, die es rund um Start insgesamt gibt. Und Willi? Der kennt wohl die meisten davon. Er selbst ist. 1947, also im letzten Jahrtausend geboren, in Ried aufgewachsen bei lieben Großeltern. Willi erzählt, dass sein Großvater ihn schon früh mit in die Natur genommen hat, zusammen mit ihm gewandert ist, ihm Bäume und Blumen gezeigt hat.

00:22:15: In der Schule sei Willy nie gut gewesen, aber seine Liebe zur Natur, die hat er auch schon als kleines Kind bemerkt. Nachdem er bei Landwirtschaftsbetrieben und als Schreiner gearbeitet hat, hat er dann 1970 seine Bergführer Ausbildung gemacht. Seitdem ist er immerzu in den Bergen unterwegs, mal weiter weg und mal hier in seiner Heimat, rund um. Die Frage nach seinem Lieblingsort in den Bergen liegt also nahe. Die Antwort fällt Willi aber nicht ganz so leicht.

00:22:46: Das ist so eine

00:22:49: bisschen Frage, die kann man anderen Leuten stellen, aber mir nicht so gut, weil. Mir gefällt's überall. Es ist schön hier. Ob ich jetzt unten im Tal laufe oder aufs Wildhorn gehe oder in die Hütte oder Grubenberg oder in die Gastlosen. Es ist überall schön mit. Den Gastlosen, meint Willi. Keine schlecht laufende Hotelkette, sondern eine markante Bergkette in der Region. Und weil sie aussieht, wie sie aussieht, wird sie auch Sahnen Länder Dolomiten genannt.

00:23:20: Und der Hausberg von Staat ist übrigens der Egli. Wer da nicht hochwandern möchte, kann auch die Bergbahn nehmen. Vor ein paar Jahren kamen neben den Bergtouren dann noch ein weiteres Projekt für wieder zu sein Blumenweg, ein Abschnitt auf einem Wanderweg beim Hornberg, an dem Willi knapp 50 verschiedene Blumengarten gepflanzt hat. Zusammen mit Erklärungen für Wanderer und Wanderer. Und wir bekommen die Erklärungen sogar mündlich, während wir mit Willi den Wanderweg gemeinsam entlang stapfen.

00:23:56: Mein Hobby.

00:24:00: Zur Schule Geld sammeln. Zu Hause ein großes Glas voll.

00:24:06: Hier gibt aber jedes Jahr weniger. Schade, dass es nicht geht. Sonst hätte ich den Andenken dagelassen. Ja,

00:24:15: wenn gehen da. Noch zwei Schritte. Und dabei blicken wir auf das weite Bergpanorama um uns herum. Die letzten Tage. Oder die ersten Rollen sind ein bissel französisch. Die drei. Die drei keuchen,

00:24:31: weil Buckel das ist, weil die sind damals schwierig zum Besteigen. Also am Schluss sind. Die drei okay. Und dann kommt die, die Winnie. Das ist schon ein bisschen deutsch, aber sie ist auch französisch. Dann schau ich nie. Und dann kommt der mit dem roten Fels. Das ist die dauernde Ruhe. Und während sich Willi bei seinem Lieblingsort hier in der Region nur schwer entscheiden konnte, fällt ihm die Antwort auf die Frage, was er mit der Natur verbindet, ganz leicht.

00:25:02: Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen die Gesundheit. Umso besser, dass wir noch eine Weile mit Willy durch den Wald wandern und uns seine Geschichten über Berg und Tal pflanzen und Tiere anhören können.

00:25:25: Das ist.

00:25:27: Ein Klee. Echter

00:25:31: Wundklee

00:25:34: braucht man für die Blüte, wenn sie schon war, abgeschnitten und in Hundeschmalz. Bevor wir ein neues Kapitel aufschlagen.

00:25:56: Kapitel vier Der Käse.

00:26:04: Und das beginnt mit dem Stoff, aus dem gute Geschichten gemacht sind. Mit einem Schatz, mit dem Gold der Alpen nämlich. Damit gemeint ist allerdings kein echtes Gold, sondern was viel besseres. Zumindest, wenn ihr mich fragt. Nämlich der Alpkäse aus Gstaad, der auch Gold der Alpen genannt wird. Oder eben korrekterweise Berner Alpkäse. Aobao P. Steht für Appellation d'Or Protege, ist also eine geschützte Ursprungsbezeichnung.

00:26:37: Heisst Berner Alpkäse, darf sich nur nennen, wer auch wirklich Berner Alpkäse ist. Und wenn der Käse knapp zwei Jahre reift, wird aus ihm der Berner Hobel Käse. Auch das natürlich geschützt. Und seinen Namen trägt der Alpkäse deswegen, weil er direkt auf den Alpen hergestellt wird. Und einer dieser Hersteller ist David Perreten. Und Käse herstellen, das ist seine Leidenschaft. Nein, das ist wirklich mein Traumberuf.

00:27:07: Also immer schon. Schon als Kind. Das war eigentlich sehr früh für mich. Klar, dass ich Landwirt werden will. Wir besuchen ihn auf seinem Hof. Hier wohnt er mit seiner Familie und produziert Käse. Schon in mindestens dritter Generation, vielleicht auch länger, erzählt er. Aber so weit reichen die Infos zum eigenen Stammbaum einfach nicht. Wir kommen morgens bei David an, als er schon mitten in der Käseherstellung ist und die Milch von über 20 Kühen zu Raclette Käse verarbeitet.

00:27:38: Also hier produzieren wir eigentlich von Anfang Oktober bis Ende Mai jeden zweiten Tag, also die gesamte. Insgesamt stellt David auf seinem Hof drei verschiedene Sorten Käse her. Raclette, Fondue und Alp bzw Hobelkäse. Alles Bio. Mit Kräutern, Pfeffer und anderen. Und als diese drei Geschmacksrichtungen. Gut, das ist so ein Schweizer Käse, so klein soctfest und wir machen sie mit ihren Produkten fast wie ein Raumkäse.

00:28:17: Wollen wir nicht zusätzlich dazu geben, dass wir selber keine haben?

00:28:24: David nimmt uns Schritt für Schritt mit durch die Käseproduktion. Grundsätzlich läuft das so, dass morgen als erstes der Dampfkessel anheizen wird, mit Holz beheizt und erzeugt davon mittels dem Dampf kann ich hier das wärmen. Wir stehen vor einem riesigen Kupferkessel, in dem David seinen Käse herstellt. Eine Maschine rührt und David behandelt die Milch etwas. Auf etwa 32 Grad, erwärmt dann die Käsekultur, dazu die Bakterienkulturen.

00:28:59: Die sind sehr entscheidend für die Reifung und die Aromen. Bildung. Da ist dann auch Käsesorten und verschiedene andere Kulturen. Wenn sie dick genug ist, wird sie geteilt in Molke und den sogenannten Bruchstrich. In einen Wegzug von der Flüssigkeit aus.

00:29:20: Etwa 20 %. Jetzt raus. Und was ersetze ich diesen Teil mit Wasser? Mit warmem Wasser. Ein bisschen speziell. Alle diese Bereiche wird viel mit Wasser gearbeitet. Später dann in Formen abgefüllt und gepresst. Zu sehen ist ein guter Käse braucht einfach immer Zeit.

00:29:43: Wenn das zu schnell gerinnt, dann übersteuert das eigentlich den Reifungsprozess der Milch. Und nochmal später am nächsten Tag wird der Käse aus der Form geholt, gesalzen und gelagert, bis er reif ist. Und das macht auch David in seinem eigenen Käsekeller. In den nimmt er uns auch mit.

00:30:11: Und hier kommt alles rein, was wir hier unten produzieren. Eigentlich die frischen. Aber jetzt ist auch schon sehr viel weg und zum Teil im Kühlraum. In den Holzregalen lagern. Die Käseliebe, werden ab und an von David gewendet und bearbeitet. Das Verfahren sagt, dass die Häufigkeit raus und befestigt die Liste nachher natürlich auch noch mit der Pflege, vielleicht noch mit Salzwasser, das auch noch.

00:30:41: Im Keller riecht es nach Ammoniak. Der Geruch entsteht, wenn Käse reift. Die Luft? Ja. Also brauchen die nicht so viel zu trocknen. Schon.

00:30:56: Wieder. Kommt wieder von seinem Wissen. Nach dem Abstecher in den Keller begleiten wir David zurück nach draußen auf die Weide, wo er seine Kühe von der einen Seite auf die andere bugsiert.

00:31:10: Und die Kühe hören aufs Wort. Wenn David ruft.

00:31:22: Dann kommen sie.

00:31:26: Hallo. Schönen guten Tag.

00:31:34: Das ist sehr unhöflich.

00:31:37: Das ist sehr unhöflich. Er wird erst mal komisch.

00:31:41: Na ja, fast alle. Die kleinen Kälber müssen noch üben.

00:31:49: Aber nachdem auch das letzte Kalb auf der neuen Weide steht, setzen wir uns hin. auf eine Bank vor seinem Haus unter einen Baum. Und David erzählt von seinem Arbeitsalltag. Der ist nämlich unterschiedlich, je nach Jahreszeit. Während er in den Frühjahrs und Herbstmonaten in seinem Hof bei dem Hauptbetrieb arbeitet, ist er im Sommer oben auf dem Berg. Im Sommer betreiben wir auch eine Alpwirtschaft. Die ist etwa sieben acht Kilometer vom Hauptbetrieb entfernt.

00:32:22: Dort werden zwischen Anfang Juni und Ende August August etwa 70 Tiere gesammelt und die Milch dort vor Ort zu Käse verarbeitet. David betreut dort nämlich auch die Kühe von anderen Betrieben zusammen mit seinen. Den Start und das Ende der Produktion auf der Alp sind in jedem Jahr der sogenannte Alpauftrieb und Alp abtrieb der Kühe. Selbst für David, der das seit vielen Jahren macht, sind diese Tage etwas ganz Besonderes.

00:32:53: Am Tag selber, wenn man zügelt, ist immer ein bisschen Aufregung in der Luft. Das ist einfach so Es gibt Leute, die schlafen nicht vor dem vor dem Alpaufzug. Ich bin da relativ locker, aber trotzdem, es ist immer eine gewisse Vorfreude und Spannung. Früher als sonst werden die Kühe an diesem Tag gemolken. Und die Tiere fühlen das auch. Die werden auch ziemlich kribbelig und haben Vorfreude zum Losmarschieren und. Bekommen dann ihre traditionellen Glocken um, die größer sind als ihre gewöhnlichen.

00:33:24: Daran erkennen auch die Kühe, dass der Auftrieb bevorsteht, sagt David. Die merken dann natürlich, wenn man die großen Glocken sieht. anzieht. Jetzt geht es nach oben, und die freuen sich alle so richtig. Und es gibt auch Beispiele von alten Kühen, die man schonen wollte und keine grosse Glocke angezogen hat, damit sie es leichter hat. Und dann wollten die nicht laufen. Sie wollte einfach eine Glocke. Und das kann David beim Auftrieb gar nicht gebrauchen. Schliesslich sind es knapp zwei Stunden Fußmarsch bis auf seine Alp eine. 200-jährige Berghütte mit Holzboden, Holzwänden, das man einfach ein bisschen anders arbeitet.

00:34:00: Also man kann nicht einfach Kessel Wasser umschmeißen, aber eigentlich das Handwerk selber ist eigentlich immer das gleiche, also nicht so sehr entscheidend. Aber, sagt er, das Handwerk des Käsemachens ist hier oben im Prinzip nicht viel anders. Davids Tag startet auf der Alp um 6:00 morgens und zwar damit, dass er den Käse vom Vortag bearbeitet. Dann macht er die Melkmaschine bereit und schiebt anschließend eine kurze Kaffeepause ein, bevor er die Kühe in den Stall bringt.

00:34:32: Denn die sind tagsüber im Stall und abends und nachts draußen, damit sie keinen Sonnenbrand kriegen. Denn den bekommen auch Kühe, besonders am Euter. Wenn die Kühe im Stall sind, wird gemolken. Erst dann gibt es Frühstück für David und seine Familie. Anschließend verbringt David den Tag unterschiedlich. Er repariert Dinge am Haus, baut Zäune und bearbeitet die Alp rundum. Zum Beispiel entfernt er Disteln, erzählt er, die wegen des Klimawandels immer mehr werden.

00:35:04: Und immer wieder schaut er bei den Kälbern und jungen Kühen nach dem Rechten. Die sind nämlich auch tagsüber draußen, aber meistens am Hang und geschützt vor der Sonne. Gegen 17:00 lässt er den Rest der Truppe wieder raus, putzt den Stall und macht gegen 18:30 Feierabend und Familienzeit. So erzählt er. Zusammengefasst Ein ziemlich langer und arbeitsintensiver Tag. Aber David genießt die Zeit. Ja, also besonders natürlich die Arbeit mit den Tieren. Das ist schon sehr anspruchsvoll, aber sehr schön.

00:35:38: Einfach die. Die Ruhe, Die, die es hat, wenn man Kühe melken. Das ist wirklich etwas fast schon Esoterisches, kann man fast sagen, weil die Kuh ist so ein ruhiges Tier und die Wiederkäuer und und auch die Energie, die von einer Kuh ausgeht. Also eine Kuh hat eine Heizleistung von einer Kilowattstunde. Das ist wirklich imposant. Also die ganze Der Verdauungsapparat einer Kuh ist so gewaltig. Wenn David über seine Kühe und das Käsemachen spricht, spürt man, mit wie viel Herzblut er bei der Sache ist.

00:36:13: Und ein Produktionsgeheimnis gibt er uns auch noch mit. Also Käse muss man immer versuchen während der Produktion. Nach dem Dicken muss man das versuchen. Bevor man den rausnimmt, muss man das versuchen. Am Morgen nach dem Pressen wird ein bisschen probiert, ob der gesäubert hat. Man kann das auch messen, aber es ist nicht das Gleiche. Und das Endprodukt auch. Deswegen machen wir uns auf zu einem besonderen Ort mit viel Berner Alpkäse, den wir probieren können.

00:36:51: Wir sind zu Besuch in der sogenannten Käsegrotte, die früher auch Käsekathedrale genannt wurde. Die Käsegrotte ist ein ehemaliges Wasserreservoir in der Nähe vom Dorf Gstaad, 25 Meter unter der Erde und mit runden Wänden aus Beton. Und in die Käsegrotte kommt der Berner Alp Käse nach der Produktion auf der Alp, und er wird dort gemäß seines Status ausgestellt und zelebriert.

00:37:30: Dann mal los.

00:37:33: So

00:37:35: einfach aufpassen. Das sind zwei relativ stabile Treppen. Oh ja, das ist in der Tat nicht ganz ohne. Wir haben jetzt. Also die Absicht der Person, die runterging. War 94 das kein Problem. Naja, gut. Dann kriegen wir das wohl auch hin. Wir klettern hinab. Zusammen mit Rene. Also, mein Name ist Rene. Ich bin hier der Geschäftsführer von dem Staat. Ich bin seit 2011 hier, also schon fast 13 Jahre. Rene leitet den genossenschaftlichen Molkereibetrieb, der Milch von rund 3000 Kühen zu Käse verarbeitet bzw lagert.

00:38:15: Und zu diesem Molkereibetrieb gehört eben auch die Käsegrotte. Rene ist im Übrigen nicht nur Geschäftsführer, sondern auch selbsternannter König. Rene ist der King of Cheese. Nach vielen Treppenstufen und Leitern, die uns ins Innere des Berges führen, treten wir endlich ein in die Hall of Cheese. Okay. Kommt dann gleich so mit Musik.

00:38:43: Ah!

00:38:50: Okay.

00:38:59: Wow.

00:39:02: Wir stehen in einem mit Kerzenschein beleuchteten Gewölbe. Keller. Ringsum stehen meterhohe Regale, gefüllt mit Käseladen. Wie viele, das können wir nicht zählen. In der Mitte der Regale steht ein Tisch mit karierter Tischdecke, Weingläsern und auf ihm der Star dieser Veranstaltung, der Alp Käse. Und bevor wir los probieren, gibt es eine Anweisung von Rene. Über drei Sachen spreche ich nicht hier drin. Das ist der Politik.

00:39:33: Religion und der Milchpreis.

00:39:37: Was er uns aber verrät, ist das Geheimnis des Alpkäses. 1548 wurde das erste Mal die Käseproduktion hier in der Region urkundlich erwähnt. Wahrscheinlich gibt es das schon länger, aber man kann sagen, seit 500 Jahren wird dieser Käse nach unveränderter Rezeptur hergestellt. Was sicher speziell ist Oder die Fütterung der Tiere. Die fressen nur Gras. Also für ihre Kräuter, die da oben auf den Almen wachsen und auch die die Herstellung. Das ist noch richtig, richtig handwerklich.

00:40:08: Siehst du keinen großen Stall? Das ist wirklich sehr, sehr traditionell. Einer der Alpkäse in der Grotte hat einen ganz besonderen Platz direkt am Eingang in einer Art Schrein. Der Käse kommt aus einem städtischen Partnerschaftsprojekt mit 14 Kindern, sieben aus Holland, sieben aus der Schweiz. Und 2006 haben die sich getroffen und gemeinsamen Käse hergestellt. Der ist dann gereift, bis die Kinder 18 Jahre alt waren. Und als sie 18 Jahre alt wurden, wir hatten zwei, hat man dann einen aufgeschnitten und so zum Zeigen.

00:40:40: Die Idee dahinter Man wolle verdeutlichen, wie sich der Käse und die Kinder über die Jahre entwickelt haben. Und wie hat der Käse geschmeckt? Fragen wir Rene Förster.

00:40:51: Na ja. Hoffen wir, dass das Urteil für die Entwicklung der Kinder besser ausfällt. Tatsächlich ist das aber nicht mal der älteste Käse, der hier unten vor sich hin reift. Der ist nämlich von 1931, also 93 Jahre alt. Er wurde gefunden. Dort hat man ihn gefunden, in einem Bauernhof in Bolivien. Etwa eine halbe Stunde von hier. Wahnsinn. Und wie der schmeckt, das könnt ihr euch jetzt selbst ausmalen. 93 und selbst 18 Jahre sind halt für einen Alpkäse etwas lang.

00:41:25: Normalerweise lagert der Alpkäse ungefähr vier Monate. Der Hobel Käse ungefähr zwei Jahre. Rene erklärt die Schritte. Die der Reise, durchläuft drei Etappen, wenn es so ist.

00:41:39: Nur drei Schritte. Der erste Schritt ist dann oben auf der Alpen. Produziert wird und dann die zweite Etappe. In diesem anderen Lager in Grund. Und dort ist er auch flach und wird gewendet und geschmiedet. Das ist eine andere Reifung. Und dann die dritte Etappe. War er dann noch hier, dass er in der Lage ist? Ja, genau. Und die vierte Etappe, weil er dann noch der Konsum mit einem Glas Weißwein dazu gehört. Ein leichter Rotwein geht auch. Das ist recht ordentlich. Kilo Käse. Ja, ja, es sind 30.000 €.

00:42:12: Wahnsinn. Und apropos Konsum Den Alpkäse probieren wir noch in einer weiteren Form. Und dafür steigen wir wieder hinauf. Von ganz unten nach oben auf einen Hügel neben dem Eingang des Käsekellers. Und dabei schultern wir den Käse mit einem sogenannten Fondue Rucksack. Den kann man in der Molkerei, bei Rene und an anderen Orten in Gstaad ausleihen. Im Rucksack ist alles, was man für ein Fondue essen braucht.

00:42:44: Uns fehlt nur noch der richtige Ort, um das Fondue zuzubereiten. Aber auch der ist schnell gefunden. Aha, das ist also ein Fondue. Und es ist eigentlich eine Pfanne, wo man das Fondue drin kocht. Und jetzt darin sitzen, das ist so ein überdimensioniertes Fondue aus Holz. Und das wurde so angelegt, dass man eben in der Mitte ist ein Tisch und rundherum ist ein Bank und da kann man sitzen und ein Fondue genießen. Und das tun wir im runden, überdimensionalen Fondue Topf aus Holz tunken wir Brot in die Mischung aus Berner Fondue Käse.

00:43:24: Und blicken auf die Berge, Schalets, auf Sahnen und Gstaad um uns herum.

00:43:33: Gut.

00:43:35: Und während wir anmerken, dass Fondue doch eigentlich ein Gericht für die Weihnachtszeit ist, belehrt Rene uns eines Besseren. Fondue? Das geht nämlich immer, zu jeder Jahreszeit.

00:43:49: Wenn es kocht.

00:43:52: Sollte man rühren.

00:43:55: Es ist.

00:44:00: Wichtig zu staunen. Und für alle, die uns nachmachen wollen, hier der Expertentipp für die richtige Mischung. 2/3 Käse, 1/3 Weißwein. Das ist eine gute Mischung. Na, da kann ich mal arbeiten. Aber Alkohol geht dann weg, wenn das alles gekocht wird. Leider nein. Und noch einer ganz allgemein fürs Leben. Leute kaufen. Käse! Ja.

00:44:26: Und wenn das der King of Cheese befiehlt? Na ja, dann.

00:44:47: Und nachdem wir Käse in unterschiedlichster Form gegessen haben. Zugeschaut haben, wie er zubereitet wird. Die musikalische Seite von Sahnen. Gemütlichen Schalets und die vielfältige Natur rund um Start erlebt haben. Wird es Zeit für das letzte Kapitel dieser Geschichte.

00:45:08: Wir enden so, wie wir angekommen sind. Wir setzen uns in die gemütlichen Sessel, das Panorama Express. Schauen aus den großen Fenstern auf grüne Wiesen, weiße Gipfel, hölzerne Häuser. Und verabschieden uns von den Bergen in Gstaad. Diesmal mit einem Kribbeln im Bauch. Und ziemlich viel Käse.

00:45:34: Das Ende.

00:45:43: Das war die letzte von drei Folgen über dem Berg und eine Reise nach Bern. Wenn ihr die beiden anderen Folgen noch nicht gehört habt, dann holt das doch nach. Darin reisen wir in die Bundesstadt Bern und an den Bieler See. Wenn euch die Folge gefallen hat, bewertet sie gerne und abonniert diesen Podcast. Diese Staffel wurde produziert vom Studio ZX zusammen mit Made in Bern. Daran mitgewirkt haben Jonas Ross und Annalena Lempert.

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