S3E1 Die Stadt: Der Puls von Bern

Shownotes

In der Schweizer Bundesstadt ticken die Uhren noch anders: In der ersten Folge der neuen Staffel "Überm Berg" machen wir einen Stadtbummel durch Bern. Den entspannten Takt dafür gibt der berühmte Zeitglockenturm ("Zytglogge") in der Berner Altstadt an. Zusammen mit Tourguide Ornella Bieri schauen wir hinter das Ziffernblatt der Jahrhunderte alten Turmuhr. Wir nehmen Sie außerdem mit durch UNESCO-gekrönte Altstadtgassen, schlendern durch Lauben aus Sandstein und kommen im Museum ins Plaudern. Wir schauen in die Töpfe vegan-vegetarischer Küche auf Sterneniveau und probieren uns durch die besonderen Brauwerke einer echten Berner Bierstube. Kommen Sie mit!

Mehr Informationen gibt es hier: Zum Restaurant Zoe Zum Museum für Kommunikation Zum Barbiere

Ein Trip nach Bern steht an? Tipps für die Planung gibt es bei Made in Bern

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00:00:07: Das ist eigentlich der Puls von Bern. Die Berner. Man sagt, sie seien langsam.

00:00:13: Stimmt nicht. Sind nicht langsam. Sie sind entspannt. Wirklich Eine entspannte Stadt.

00:00:25: Wir stehen in einer schmalen Gasse vor einer Kirche.

00:00:30: Neben uns alte Wohnhäuser aus beige braunem Sandstein und unter unseren Füßen Kopfsteinpflaster.

00:00:39: Unser Blick streift Marktstände, bunt bemalte Brunnen und Straßenbahnen, die sich an mittelalterlichen Häuserfassaden vorbei schlängeln. Und hier warten wir darauf, dass es losgeht. Wir sind nicht zufällig hier für den Podcast, oder? Natürlich. Wunderbar. Ich bin Jonas. Hallo. Freut mich. Hallo, Mela. Gewartet haben wir auf sie. Machen wir so eine Acht, würd ich sagen. Zuerst zum Münster runter und danach zum Bundeshaus. Ist dann die Zeit schon bald mal vorbei? Super, Dann machen.

00:01:12: Wir das. Wo müssen. Wir lang? Dann los. Das ist Cornelia Labieri. Ich bin Stadtführerin für Bern. Welcome seit 30 Jahren.

00:01:27: Ich mache es immer noch leidenschaftlich gern. Mach mir immer noch Freude in dieser schönen Stadt.

00:01:34: Und genau diese schöne Stadt wollen wir uns heute anschauen. In der ersten Folge der neuen Staffel überm Berg. Wir, das bin ich, Anna und ich. Jonas.

00:02:17: Und in dieser dritten Staffel begeben wir uns auf eine Reise durch den Kanton Bern. Wir reisen in die Berge von Gstaad. Und schauen uns um in der Region rund um den Bieler See. Und in dieser Folge starten wir an den Ufern der Aare in der Bundesstadt Bern. Ihr wisst ja, die Schweiz hat keine Hauptstadt. Wir haben nur die Bundesstadt.

00:02:46: Wir laufen mit Olla von unserem Treffpunkt mitten rein ins Herz der Berner Altstadt. So.

00:02:56: Über den Kornhausplatz zu einem der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt, zur sogenannten Südglocke. Auf Hochdeutsch. Zeit Glockenturm.

00:03:06: Das Gebäude wurde früher als Wehrturm an der äußeren und ersten Stadtmauer genutzt. So richtig was zum Abwehren gab es in der Geschichte der Stadt allerdings nie. Später wurde der Turm auch als Gefängnis genutzt und als Aussichtsturm für Brandwächter. Aber weil damals die meisten Häuser aus Holz waren, gab es 1405 trotzdem einen großen Brand. Da war der Turm knapp 200 Jahre alt. Durch den Brand wurden er und weite Teile der Altstadt zerstört.

00:03:40: Daraufhin wurde der Turm aus Berner Sandstein neu aufgebaut. Und weil die Stadt im späten Mittelalter gewachsen ist, befindet sich der Turm da bereits im Herzen der Stadt. Und er erhält eine neue Aufgabe, die er bis heute hat Den Berner innen den Takt angeben.

00:04:02: Das ist eigentlich der Puls von Bern. Ich weiss nicht, ob ich das schon gemerkt hat. Die Berner. Man sagt, sie seien langsam.

00:04:12: Stimmt nicht. Ist sie nicht langsam? Sie sind entspannt. Ja, es ist wirklich eine entspannte Stadt. Und somit eben auch das Pendel Schwingt nämlich nicht im Sekundentakt. Nur 40 Mal in der Minute. Der Berner Zeit Glockenturm ist vor allem für sein aufwendiges uhrenspiel bekannt. Das Rad dreht sich kontinuierlich und wir haben jetzt den langen Hebel auf dem langen Noppen. Der Ball hin und zurück wird aktiv.

00:04:45: Das ist das Werk des Narren und der Bärchenprozession. Zur vollen Stunde versammelt sich hier täglich eine Menschentraube um den Turm und blickt gespannt auf das Ziffernblatt, um bei der Show dabei zu sein.

00:05:04: Die Show besteht aus.

00:05:09: Bärenfiguren, die neben dem Ziffernblatt erscheinen, einem Na, der die volle Stunde zu früh einleitet, einem Krähenhahn, einem vergoldeten Ritter, der die Glocke schlägt, einem Löwen und Chronos, dem Gott der Zeit. Mit dem Überblick über diesen, ja wirklich komplexen Vorgang.

00:05:30: Und dank One la gucken wir diesem illustren Gespann aber nicht von draußen zu, sondern dürfen rein in die Mauern des jahrhundertealten Turms. Alte Steintreppen hoch und direkt neben das uhrwerk selbst. Fast alle diese Teile sind original. Nicht das von 1405, weil das von 1405 war nicht sehr präzise. Und es war Kaspar Brunner aus Nürnberg. Er war ein Waffenschmied. Sieht man hier zum Beispiel ein Gewehrlauf,

00:06:04: der gehört, dass das erste uhrwerk nicht so genau läuft und somit hat er dieses neue uhrwerk hergestellt zwischen 15, 27 und 15:30 und es gilt als eines der ältesten uhrwerke auf der ganzen Welt, das noch genau so funktioniert, wie es hergestellt wurde. Eben mechanisch, wenn nicht das älteste. Wer im Turm knapp 130 Stufen nach oben steigt, kann einmal über fast ganz Bern schauen.

00:06:37: Wir müssen noch ein bisschen höher.

00:06:39: Mindestens aber auf das UNESCO Weltkulturerbe, in dem derzeit Glockenturm steht. Die Berner Altstadt nämlich.

00:06:53: Ah. Die Türen gehen auf. Der Gründungsplan der Altstadt ist von 1191, also über 800 Jahre alt, und viele Straßen und Häuser sind immer noch in richtig gutem Zustand. Zum Beispiel die berühmten Lauben in den zwei Hauptgassen überdachen sie, was heute Flaniermeile mit Geschäften, Cafes und Restaurants ist. 1405 beim Brand sind 2/3 aller Häuser niedergebrannt und man beschloss, das Ganze wieder aufzubauen und mit diesen.

00:07:28: Wie wir sagen, glauben, die Arkaden. Weil das war ja die Haupt marktgasse. Wir haben nur Gassen und sie haben nur eine Straße, die Horner Straße beim Kunstmuseum. Sonst haben wir nur Gassen. Ja.

00:07:45: Mit dem Bau der Arcaden konnte man dann nämlich die Marktstände decken. Das waren unsere Markthallen. Früher waren sie vor allem dafür gedacht, Handwerker innen beim Arbeiten vor Regen und Sonne zu schützen. Wenn man fragt, was ein Kurztrip in Bern unbedingt beinhalten muss, sagt sie übrigens, das sei. Ganz klar Da muss man die Halbinsel besuchen, den Glockenturm. Von mir aus gesehen gehört er immer dazu.

00:08:18: Bei zwei Tagen, da würde ich noch ein Museum dazunehmen. Und den Tipp wollen wir befolgen. Wir treffen Onella später wieder und machen uns erst mal auf.

00:08:38: Wir laufen vom Zeit Glockenturm über den Casinoplatz und über die Kirchenfeldbrücke. Die führt einmal über die Aare, geradewegs zu.

00:08:50: Niko. Ja, Jonas. Hi, Jonas. Hallo. Ich bin Anna. Und der findet. Ohne Kommunikation geht eigentlich gar nichts. Und das muss er quasi von Berufswegen. Denn Nico ist. Mein Name ist Nico Gurtner. Ich bin Museum im Museum für Kommunikation, für Marketing und Kommunikation zuständig. Was ist da für Besucherinnen zu entdecken und zu besprechen gibt. Das schauen wir uns heute an gemeinsam mit Nico.

00:09:19: Das Museum für Kommunikation hat sich 2017 neu aufgestellt und schon beim Reinkommen wird klar Das Museum ist irgendwie anders, irgendwie zwangloser als andere Museen. Wir werden am Empfang freundlich locker begrüßt per Du. Die Atmosphäre ist entspannt. Bei uns ist wie immer mitten im Leben drin. Wir haben. 2017 haben wir das alles neu gemacht. Das ist die Dauerausstellung Und die größte Neuerung ist eigentlich Sie streckt sich jetzt ein bisschen da hinten mit dem schwarzen, mit der schwarzen Kleidung.

00:09:56: Das sind unsere Gastgeberin. Wir nennen die Kommunikator innen die sogenannten Kommunikator. Innen stehen auf der ersten Ebene des Museums in der Dauerausstellung. Die beinhaltet Sammlungsstücke von knallgelben Postautos, Telegraphen und altem Briefpapier über alte Röhrenfernseher bis hin zu Klapphandys und modernen Smartphones. Und mit den Kommunikator innen soll Kommunikation auf eine besondere Art und Weise direkt ins Museum kommen.

00:10:28: Die Kommunikatoren gehen auf die Menschen zu, erzählen kleine Geschichten zu den Sammlungsstücken, geben eine Führung oder quatschen über ein komplett losgelöstes Thema. Und um die Gespräche anzuregen, haben die Kommunikatoren kleine Botschaften auf ihren Shirts. Bei Nora steht zum Beispiel drauf.

00:10:48: To live. Also grundsätzlich so Menschen lügen oft am Tag, ob wir wollen oder nicht. Und ich entscheide mich schon manchmal dazu zu lügen, weil ich dann nicht in unangenehme soziale Situation komme. Während wir mit Nico durch die Ausstellungsräume laufen, springen neben uns Kinder umher, Ältere Menschen hantieren an den Touchscreens. Wieder andere Besucherinnen posieren für einen Schnappschuss in einer Selfiekabine. Ich finde es toll. Wir haben die Familien hier mit den kleinen Kindern. Da haben wir teilweise Dates von Teenagern, die sich hier zum Date treffen.

00:11:23: Da bin ich immer am meisten stolz drauf, weil es uns eigentlich sagt, sie gehen gar nicht ins Museum. Und dann gibt es eben die. Die älteren Menschen. Es ist wirklich. Man findet am Tag, wo viel läuft, das wirklich eigentlich die ganze Bandbreite von Kleinen ist also alles vertreten. Gleichzeitig natürlich eine große Aufgabe, all diese Menschen gleichermaßen miteinzubeziehen. Ja, wir versuchen alle anzusprechen, weil Kommunikation ja auch alle angeht. Es ist für den Kleinsten wie für den Ältesten.

00:11:54: Unter uns ist es wichtig zu kommunizieren. Das passiert auf sehr unterschiedlichen Ebenen in den verschiedenen Lebenszyklen. Aber es ist für alle relevant. Das ist schon mal die Grundlage, dass wir eigentlich alle auch einen Bezug haben zu diesem Museum. Und dann versuchen wir eben das den Zugang möglichst einfach zu gestalten. Dass wir viele spielerische Angebote haben, dass man die Dinge anfassen darf. Das ist eben nicht zu theoretisch und hochgestochen zu und hergeht, sondern dass man wirklich mit Freude rangehen kann und dann aber wirklich tief eintauchen kann, wenn es mich interessiert.

00:12:28: Da habe ich dann viel, das ich rausholen kann, aber ich muss eben nicht, Die kann wählen. Nico findet, dass sich ein Besuch des Museums für Kommunikation auch als Nichtschweizer lohnt. Im Urlaub zum Beispiel. Denn irgendwie ist das Museum ja auch Geschichtsmuseum. Stichwort Club, Handy und international. Weil Kommunikation und Digitalisierung in vielen Ländern ähnlich sind. Ich würde sagen, es ist ein Museum, das Spaß macht. Es ist eigentlich ziemlich einfach. Es ist nicht so klassisch Museum, vielleicht auch mal ein bisschen trocken und anstrengend ist, sondern wir versuchen sehr so diese unterhaltsame Ebene reinzubringen und eben den Leuten ein gutes Erlebnis zu bieten.

00:13:07: Für die Zukunft haben Nico und die Kolleginnen der umliegenden Berner Museen viel vor. Denn wir stehen hier quasi. Im Museumsquartier Bern. Das hier entsteht. Museumsquartier. Das bedeutet auf rund 400 Metern Umkreis gibt es. Elf Museen, Bildungsinstitutionen. eine Kunsthalle. Es gibt auch ein Konzert lokal. Die Museen und Einrichtungen wollen in Zukunft viel mehr gemeinsam planen und multiperspektivisch umsetzen. Zum Beispiel die nächste Ausstellung, die im November startet.

00:13:40: Da geht es um Tanz bei Tiktok, in der Küche oder auf der großen Bühne.

00:13:56: Für uns geht es weiter. Beziehungsweise zurück über die Dalmatie Brücke zum Berner Bundeshaus, dem Sitz der Schweizer Bundesregierung.

00:14:08: Unser Wappentier? Ja. Das ist aber der Glücksbringer. Die Legende sagt, an dem Tag, an dem man den berührt, lebt man glücklich und zufrieden. Zumindest für den Rest des Tages. Gut, das wäre ja schon mal was.

00:14:27: Hier schauen wir uns wieder mit Tourguide One la Bieri um. Und sie kann uns erklären, was hinter den Mauern des Bundeshauses passiert. Es wird wie überall in Parlamenten viel geredet und diskutiert. Hier in der Bundesstaat der Schweiz. Nicht Hauptstadt, wie wir gelernt haben. Mit einer vielleicht einzigartigen Besonderheit. Die Vertreter des Volkes, das sind die Nationalräte. Es sind 200 Mitglieder. Jeder spricht in seiner Muttersprache und es gibt Simultanübersetzung.

00:14:58: Das heißt, wir haben mit 65 %, die Deutsch sprechen, 18 Französisch. Dazu kommen 6,5 %, die Italienisch sprechen und ein halbes Prozent. Das Rätoromanische spricht, und zwar. Im Kanton Graubünden. Rätoromanische ist eine Landessprache, offiziell anerkannt, offiziell anerkannt, aber nach fünf widerlegte das halbe Prozent. Aber hier drinnen spricht man nicht rätoromanische, weil es ist keine Amtssprache, es ist eine Landessprache.

00:15:29: Man spricht Hochdeutsch, damit die Lateiner uns verstehen. Italienisch. Französisch. Vor dem Bundeshaus ist der Bundesplatz ein weiter Platz aus dem 16. Jahrhundert, mit hellen und dunklen Steinplatten. Und zeitweise ist hier Vorsicht geboten, denn pünktlich um 11:00 jagen hier 26 Fontänen Wasser aus dem Boden in die Luft. Als wir hier stehen, ist es 10:58 und wir sind einmal mehr froh, dass wir Expertinnen ohne Ela dabei haben und trocken bleiben.

00:16:02: Die Anzahl der Fontänen des Wasserspiels stehen stellvertretend für die 26 Kantone der Schweiz. Ein Denkmal an die Eidgenossenschaft, das schon so manchen Touristen kalt erwischt hat. Hinter dem Bundeshaus mit seiner Kuppel ist die Bundesterrasse. Und weil das Gebäude auf einem Hügel liegt, kann man von hier auf die Aare blicken und auf die waldigen Hügel rund um Bern. Neben uns spielen Menschen Schach mit übergroßen Figuren oder machen eine Verschnaufpause auf Bänken.

00:16:34: Davon lassen wir uns anstecken. Und man sieht es ja auch auf den Strassen. Hektik gibt es hier nicht. Ich finde das schön. Wenn man so ein bisschen gestresst ist, merke ich auch immer wieder bei unseren Touristen, dass sie sagen Es ist eine Wohltat, hier zu sein. Ich kann wirklich runterkommen. Es ist so viel Grünfläche und einfach die ganze Atmosphäre. Es ist wirklich relaxed. Aber wenn man fragt, ob wirklich alles immer so entspannt ist, dann offenbaren sie sich hochpolitische Spannungsfelder.

00:17:08: Man kann fast sagen kaum überbrückbare Differenzen. Ein Politikum.

00:17:16: Kennt ihr den Ausdruck Röstigraben? Der Röstigraben ist politisch.

00:17:24: Und zwar ist das der Graben zwischen den Deutschschweizer und den französischsprachigen Schweizern. Da befindet sich der Röstigraben, weil die Deutschschweizer essen, Rösti und die anderen eben nicht. Und die sagen uns Wie sind die Röstigraben? Wir möchten uns hier ganz bewusst enthalten. Aber Hunger, das ist dann doch ein Thema. Also es gibt hier wirklich sehr, sehr gute Restaurants, wo man sehr gut essen kann.

00:17:56: Wie praktisch. Wir sind zum Essen verabredet.

00:18:04: Wir sind verabredet mit Marc. Ich bin Gastgeber und Geschäftsführer im Restaurant Zoe. Und Fabian Raphaela. Ich bin mit Inhaber und Küchenchef im Restaurant Zoe. zurück.

00:18:21: Hi.

00:18:23: Wir sind mit Marc verabredet. Ja, das ist ja okay. Ich bin. Der Fabian. Hi. Hi, Jonas. Hi. Freut mich. Freut mich. Mit Marc und Fabian sitzen wir vor dem Restaurant. Zoe heißt so viel wie das bewusste und sinnerfülltes Leben und Erleben, erklärt Marc ist nicht. Meine Tochter und nicht eine Exfreundin oder so.

00:18:47: Das Zoe liegt ganz zentral in der Berner Altstadt, versteckt unter dem Dach einer der berühmten Lauben. Ja, wir sind mitten im. Im Herzen der Altstadt von Bern, meinem Geburtsort. Und wirklich, wo ich die meiste Zeit meines Lebens verbracht habe. Und es ist jetzt nicht eine Großstadt, wie man das in Deutschland kennt. Es war die Hauptstadt der Schweiz. Aber es ist ein extrem kunterbunte und und farbiger Fleck.

00:19:20: Sehr, sehr tolerant und offen gegenüber Neuem. Bei gutem Wetter kann man draußen sitzen und optimal Peoplewatching betreiben. Dann gehen wir mal rein.

00:19:34: Die beiden führen uns durch ihre Räumlichkeiten.

00:19:40: Auch hier wieder der alte Kachelofen. So sind die die schönen Details, die die Leute dann auch immer sehr schätzen. Ja.

00:19:51: Genau. Die Küche ist bei jedem oben. Das ist drüben. Ja, genau. Wir gehen dann durch. Durchs Treppenhaus. In die Küche. Hier kann man es sich neben dem Kachelofen auf petrolfarbenen Stühlen gemütlich machen. Und egal, wo man sitzt, auf allen Stockwerken und Stühlen serviert die Zoe Crew ihren Gästen Küche auf Sterneniveau. Für unser Konzept, denke ich, es ist eine gute Location, um Akzeptanz zu finden, denn. Bei.

00:20:22: Uns war von Anfang an im Mittelpunkt das Gemüse. Wir machen rein vegetarische Menüs auch vegan abgeändert Möglich. Das ZOE ist noch relativ jung. Eröffnet haben Marc Fabian und ihr Team 2023. Davor war Marc ein Jahr lang auf Reisen und kam dabei auf die Idee für Zoe. Und da habe ich dann einfach einen Geschäftspartner gesucht, der mich optimal ergänzt.

00:20:55: Ja, ich habe eigentlich schon seit längerem damit gespielt, mich selbstständig zu machen. Ich schaffe es seit über 20 Jahren als Koch. Und irgendwann kommt man an den Punkt, wo man eigentlich in Betrieben alles gesehen hat und viel Erfahrung gesammelt hat, aber das auch irgendwann dann selber umsetzen möchte. Heute setzt Fabian seine Ideen also selbst um. Ganz ohne Fisch und Fleisch. Einfach für die Nachhaltigkeit, für den Menschen auch zu zeigen, dass es fertiges Menü auch nur mit Gemüse geht, sondern dass es nicht immer Fleisch und Fisch braucht.

00:21:36: Vor allem, weil diese Ressourcen nicht Unmengen verfügbar sind, vor allem hier aus der Region. Fabian sagt Es macht keinen Sinn, Thunfisch aus Japan einzufliegen oder ein Rind aus Südamerika, sondern eben das zu nutzen, was es hier gibt in und um Bern zum Beispiel ein Brot vom Bäcker aus derselben Gasse, 20 Meter weiter. Der Sauerteig, der dafür verwendet wird, ist übrigens 20 Jahre alt, verrät Fabian. Dann geht man in die Küche. Jawohl, Herr Mann.

00:22:09: Die beiden nehmen sie auch mit in ihre heiligen Hallen. Wir dürfen einen Blick in die Küche und die Vorratskammer werfen. Hier herrscht in Vorbereitung für den abendlichen Betrieb bereits reges Treiben. 90 % der Leute, die hier essen, sind nicht vegetarisch eingestellt, sondern grundsätzlich kommen Fleisch und und Fischesser innen hierher und gönnen sich mal einen Tag Auszeit vom. Fleisch essen. Und sind dann auch begeistert, was man alles mit Gemüse machen kann.

00:22:42: Fabian zeigt uns Boxen voller Gemüse, Pilze, Gewürze und fermentierten Lebensmitteln. Immer wieder experimentiert er und ist dabei vor allem kreativ und spontan. Zum Beispiel heute einen Pilzbekommen, der man sich Schwefel vorlegen. Oder Chicken of the Woods. Also das hat so ein bisschen die Phase rum. Dann wären wir. eine Hühnerbrust. Wenn er das sieht. Und deswegen nennt man den auch so! Und ich habe bis gestern noch nichts von dem Bild gewusst.

00:23:20: Und einer unserer Lieferanten hat mir angerufen. Fabian, hättest du Interesse? Gerade in den Frühlings und Sommermonaten ist die Fülle an Obst und Gemüse natürlich hoch. Aber auch die Gäste, die im Winter kommen, müssen keine Angst haben. Was uns natürlich auch wichtig ist Wenn man solche tollen Produkte hat und die nicht sofort verarbeiten kann, dass wir die auch haltbar machen, mit Fermentation, mit einlegen, mit

00:23:47: was weiß ich, was man alles machen kann. Also wir versuchen da schon auch den Sommer, dann für den Winter ein bisschen. also die Gemüse und Früchte vom Sommer dann auch haltbar zu machen für den Winter, das im Winter dann nicht nur Wurzelgemüse gibt.

00:24:08: Zum Beispiel unsere Gemüse vor den setzen wir eigentlich so ein. Zweimal pro Woche setzen wir dann an und das ist eigentlich unsere Basis für sehr vieles.

00:24:20: Was

00:24:23: Du gerade gesagt hast.

00:24:25: Was wir mit ihrer Art passen. Marc, Fabian und besonders das Serviceteam übrigens bestens in die Berner Altstadt findet. Marc Wir sind ziemlich nah an unseren Gästen

00:24:39: wie wir. Wir geben nichts vor, was wir nicht sind. Es ist sehr down to the earth. Und ich glaube, das ist typisch berlinerisch. Da gibt es kleine Anekdoten, wie wir zum Beispiel eine Kunstinstallation, die hier im Haus installiert ist. Auf den Pflastersteinen vor dem Restaurant sind fünf Franken Stücke angemacht, und wenn man die im Sommer versucht aufzuheben, spritzt einem Wasser vom Wasserspeicher auf den Kopf. Das haben wir auch im Menü verbaut.

00:25:10: Mehr will ich gar nicht sagen. Das muss man testen. Was genau sich hinter dieser Ankündigung verbirgt, wollte Fabian uns übrigens tatsächlich nicht verraten. Wer das Rätsel lösen will, muss selbst vorbeischauen. Und das lohnt sich ohnehin. Das können wir bestätigen. Erinnert mich ein bisschen an Maronen. Ja, ja. Dieses Karamellige ist so lecker. Köstlich. Hammer! Ja, so ist unser Schaffen. Also auch Viel experimentieren. Viel experimentieren.

00:25:42: Viel. Manche Sachen sowieso.

00:25:48: Nach dem Eintauchen in die Berner Geschichte, viel Kommunikation und einem ganz besonderen kulinarischen Erlebnis. Geht es für uns noch einmal weiter. Denn nach dem Essen. Fehlt noch etwas.

00:26:10: Es kann sauer sein, es kann süß sein, es kann bitter sein, Es kann das Umami sein. Das ist Andreas. Und er spricht vom Bier.

00:26:23: Für ein Feierabendbier sind wir zu ihm gefahren, von der Altstadtgasse über die Aare, diesmal aber in die andere Richtung nach Norden. Ich bin hier in der Bar als Geschäftsführer angestellt, auch als Teilhaber. Andreas führt uns durch das Bar Bier. Das ist ein Cafe Restaurant und wie der Name schon sagt, eine Bar mit ganz klaren Fokus aufs Bier.

00:26:54: Klein, aber fein. Brauerei. Wir machen 400 Liter aufs Mal. Können wir machen. Aber nicht irgendwelchen. Muss. Das Korn wird unten geschrottet. Wir Menschen wir ein das ableiten Hier wird gekocht, anschließend gekühlt und direkt in den. In den Tank. Da kommt Hefe rein und anschließend wird der Zucker in Alkohol umgewandelt.

00:27:25: Genau hier unten ist der Keller und da können wir das einfach hinten in den Hang hinunter schleichen. Im Barbiere wird selbst gebraut. Direkt hinter dem Restaurant befindet sich die erstaunlich kleine Braustube. Und in der stehen wir jetzt. Die da oben ist keine Woche und in circa 2 bis 3 Wochen. Nach ungefähr vier Wochen ist das Bier trinken. Das Team braut über 50.000 Liter im Jahr und hinterm Tresen verkauft das Barbiere pro Tag mindestens zehn verschiedene Biere.

00:27:55: Insgesamt haben die Braumeister über 100 Rezepturen in petto. Dazu gehören Biere, die sich im ersten Moment eher eigenwillig anhören. Es gibt welche mit Reisblüten, Rosmarin oder Thymian mit Ingwer oder der. Dropkick zum Beispiel. Variante eins Unser Fußballverein nach 32 Jahren endlich wieder Schweizer Meister geworden. War ein Dropkick, Das Tor, das zumeist Titel führte Und die Brauer Brauer nannte das Bier dann Dropkick.

00:28:27: Und das ist so ein Klassiker, das immer wieder kommt. Natürlich. Sonst Biere von früher. Nehmen uns die großen Brautanks gezeigt hat, führt er uns zur Bar.

00:28:43: Und auch die Bar zum Beispiel, wo dasselbe passen. Ja okay Okay..

00:28:50: Probieren. Ich stelle euch was zusammen Und das. Was.

00:28:55: Du hast. Das ist gut. Und natürlich dürfen wir auch probieren.

00:29:05: Jetzt geht es ans Probieren.

00:29:09: Jetzt bin ich mal gespannt. Was hast du uns denn jetzt aufgestellt? Unter anderem eine weitere Eigenkreation, die Meinungen spaltet, wie Andreas berichtet. Aber diesmal geht es nicht ums Rösti. Die Rede ist vom Muschelbier äußerst gut. Einmal im Jahr ein äußerst Tag mit frischen Austern. Kochen wir hier drin aus? Okay, mit den. Mit den Schalen und den Außen machen wir ihn in ein Netz rein. und dann ganz normaler Brauprozess. Das hat einen ganz, ganz leichten Meersalz Geschmack.

00:29:43: Und das machen wir meistens im November und zapfen das im März an mit einem großen Fest. Genau mit Musik und und so, aber auch Porter Imperial. Das Bierthema zieht sich auch durch die Einrichtung des Ladens. An der Decke hängen alte Braukolben, die mittlerweile statt Hefe, Malz und Hopfen jetzt Glühbirnen tragen. Die Möbel sind aus Holz, an der Wand hängt bunte Deko und die Atmosphäre auch hier entspannt. Onella hatte recht.

00:30:14: Die Gelassenheit zieht sich durch. Es waren wirklich sechs oder zumindest vier, vier Jugendfreunde und. Und sie suchen irgendwo ein Lokal. Und das stand wie frei. Aber es war noch eine Apotheke und mit viel Handarbeit und Liebe wurde das wurde die Apotheke in ein Restaurant hinein in eine Gasthaus Brauerei. Manchmal ist es mehr ein Pub, wo ich am Abend mit sehr vielen Leuten laut geht es zu.

00:30:47: Damals, als das Barbiere gegründet wurde, waren sie fast alleine im Bierbraubusiness. Dann, sagt Andreas, gab es einen großen Aufschwung und heute ist die Dichte an kleinen und größeren Brauereien in Bayern sehr hoch. Über 200 Brauereien gibt es in der Stadt, so viele wie nirgendwo sonst in der Schweiz. Und dennoch Wir machen so gute, qualitativ hochstehende Biere, dass das. Ich finde, das findest du, wenn du eigentlich in der ganzen Schweiz.

00:31:18: Nicht aus dem ewigen Kampf zwischen Bier und Wein. Macht sich das Barbierteam einen Spaß. Wir haben auch einen Anlass das Bier versus Wein, das nicht wir selber veranstalten. Zwei andere Gastronomen aus der Stadt Bern. Und wir sind einfach der der Host oder der Veranstalter An diesem Abend. Hier ein fünf Gang Menü zu jedem Gang ein Glas Wein und ein Glas Bier. Dann kannst du auswählen, was dir besser, besser gefallen hat. Hier gewinnt eigentlich meistens das Bier. Gut, bei der Erklärung hilft uns das also nicht.

00:31:51: Aber welchem Team Andreas angehört, das könnt ihr euch denken. Hast du ein Lieblingsbier?

00:31:58: Ja, ich mag die. Die. Die samtige New England. ist die drüben, die die starke Hopfenbiere, aber auch Sauerbiere und Bier ist ebenso in der Schweiz oder auch in Bayern. Tendenziell ein Trend in den letzten zwei, drei Jahren. Und für alle, die keine Riesenbierfans sind, kommt doch trotzdem. Das Baby macht schon früh morgens auf und kocht Kaffee. Mittags gibts ein französisches Menü aus der Brasserie, nachmittags wieder Kaffee, bevor dann der reine Barbetrieb losgeht.

00:32:28: Und ich würde fast sagen, bei zehn Sorten ist für die meisten was dabei. Musst ja nicht direkt Muschelbier sein.

00:32:42: Vielen Dank.

00:32:50: Und so geht unser Tag in Bern zu Ende. Wir sagen Tschüss und bis zur nächsten Folge der zweiten von dreien. Da geht's bergauf. Nach Start im Berner Oberland. Wenn ihr die Folge nicht verpassen wollt, abonniert diesen Podcast Und wenn euch diese Folge gefallen hat, bewertet ihn doch gerne. Dieser Podcast wurde produziert vom Studio ZX und Made in Bern. An dieser Folge mitgewirkt haben Jonas Ross und Annalena Limpert.

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