S5E3 Pontresina im Oberengadin: vom süßen Leben, Gletschern und Seen

Shownotes

In dieser Folge von „Überm Berg – eine Reise nach Graubünden“ stehen Geschichte, Tradition und Naturerlebnisse im Oberengadin im Vordergrund. Die Hosts widmen sich der Historie der Bündner Zuckerbäcker, die ihre Heimat verließen, um im Ausland ihr Handwerk auszuüben. Mit neuen Rezepten kehrten manche zurück – Spezialitäten wie die Engadiner oder Bündner Nusstorte sind bis heute typisch für die Region. Testen kann man sie bei einem Besuch in Pontresina. Am Silsersee erzählt Francesca Giani von der bis heute einzigen Schiffslinie des Sees, die ihr Urgroßvater gegründet hat, und davon, welche Bedeutung der See für sie persönlich hat. Ein weiterer Halt führt in die Erlebnisregion Bernina Glaciers: Mit der Gondel geht es auf die Diavolezza, wo sich ein beeindruckender Blick auf den Morteratschgletscher eröffnet. Unter anderem!

  • Wenn ihr den "Alpine Circle" 2026 selbst erleben möchtet, ist dieses Angebot von ZEIT Reisen das richtige für euch.
  • Hier könnt ihr außerem mehr über Pontresina, das Oberengadin und mögliche Aktivitäten vor Ort und rundherum erfahren.

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00:00:16: Eine knallgelbe Gondel bahnt sich ihren Weg durch eine unwirkliche Natur.

00:00:34: Almwiesen weichen mit jedem Höhenmeter weiter, rauem Gestein und Geröll.

00:00:39: Das dicke Kletcher-Eis ist schon seit dem Einstieg zu sehen.

00:00:46: aufs ewige Eis und eine Gebirgskruppe, deren höchster Gipfel mit viertausend Metern in den

00:00:55: Himmel ragt.

00:00:57: Wir stehen vor der Bergstation Diaboletza.

00:01:00: Eine kurze Zug- und Gondelfahrt vom Dorf Pontresina entfernt.

00:01:05: Das Oberengerdin, seine malerischen Dörfer, seine Kulinarik, seine beeindruckende Natur, Berge und Seelen.

00:01:13: Das sind die Themen dieser Podcastfolge.

00:01:16: Ich bin Anna.

00:01:17: Und

00:01:17: ich bin Jonas.

00:01:20: Und in diesem Podcast folgen wir einem

00:01:23: roten Faden,

00:01:24: der rätischen Bahn nämlich, die uns durch den größten Kanton im Südosten der Schweiz findet.

00:01:36: Wir schauen aus dem Fenster, steigen ein und aus, bei den Highlights des Alpine Circles, einer Rundreise durch Graupen.

00:01:47: Ihr

00:01:47: kommt mit.

00:01:48: In den letzten beiden Folgen haben wir in der Region Davos-Klosters und in Skol im Unterengerdienhalt gemacht.

00:01:55: In dieser Folge sind wir in und bei Pontresina im Oberengerdien.

00:02:04: Was es vor Ort und auf dem Weg zu entdecken gibt.

00:02:07: Das Graubünden ausmacht, das hört ihr in dieser Podcast-Staffel.

00:02:11: Das ist Übamberg.

00:02:13: Etappe drei, Pontresina.

00:03:00: Berg Sport ist noch heute meistens ein männerdominiertes Feld.

00:03:04: Und ihr könnt euch vorstellen, vor fast hundertfünfzig Jahren war es das erst recht.

00:03:09: Aber davon ließ sich die Engländerin Elizabeth Main nicht beirren.

00:03:14: Main war Fotografin, Schriftstellerin und Bergsteigerin.

00:03:18: Und das besonders gern im Oberengadin.

00:03:21: Und die Engländerin schrieb dabei Geschichte.

00:03:24: Sie war zum Beispiel bei der winterlichen Erstbesteigung des Piz-Palü dabei.

00:03:29: Das war achtzehntundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund.

00:03:57: die Bergwelten bei Pontresina im Oberengerdin.

00:04:02: Nach unserem letzten Halt in Skol sind wir mit der Rhetischen Bahn entlang des Alpine Circus bis nach Pontresina und dann weiter zur Talstation Diaboletta gefahren.

00:04:12: Nach Pontresina kehren wir später in dieser Folge übrigens zurück.

00:04:17: Vorher wollen wir aber erkunden, wofür die Region auch berühmt ist.

00:04:21: Unter anderem Seen, Süßes und eben steile Hänge.

00:04:25: Und damit fangen wir an.

00:04:37: Wir haben die gelbe Gondel nach oben genommen, von Detailstation zur Bergstation Diaboletta.

00:04:51: Hier hat man auf fast dreitausend Metern einen dreihundertsechzig Grad Blick auf die umliegende Gegend, die Gipfel und das ewige

00:05:01: Eis.

00:05:07: Denn ein Highlight im Oberengadin ist die sogenannte Berninagruppe.

00:05:12: Die wird auch oft Festsaal der Alpen genannt.

00:05:15: Die Berninagruppe ist ein mächtiges Bergmassiv in den Ostalpen, direkt an der Grenze der Schweiz zu Italien.

00:05:22: Ihr höchster Gipfel ist der Piz Bernina mit gut viertausend Metern.

00:05:26: Wie bringst der einzige Viertausender in diesem Teil der Alpen?

00:05:31: Aber rundherum ragen weitere Berge in den Himmel.

00:05:33: Etwa der Pitz-Palü, den wir eben schon mal erwähnt haben.

00:05:37: Der Pitz-Rosek oder der Pitz-Morteratsch.

00:05:40: Und berühmt ist die Region hier auch für die Gletscher-Dordur.

00:05:44: Besonders für den Morteratsch-Gletscher.

00:05:47: Denn der bedeckt zusammen mit dem Pers-Gletscher eine Fläche von sechzehn Quadratkilometern.

00:05:53: Damit ist er einer der größten Gletscher in den Alpen.

00:05:56: Aber er schmilzt jährlich mit einer Geschwindigkeit von etwa vierzig Metern.

00:06:01: Und hier oben auf der Diaboletza bieten sich viele

00:06:04: Möglichkeiten.

00:06:05: Man kann eine Tour auf dem Gletscher machen, man kann wandern, balken, klettern gehen.

00:06:11: Und nachdem wir den Blick haben schweifen lassen, fahren wir zusammen mit den anderen Besucherinnen in der Gondel wieder nach unten.

00:06:18: Denn wir sind verabredet mit einem, der diese Bergwelt

00:06:21: nur zu gut

00:06:22: kennt.

00:06:23: Und rund um uns herum haben wir eigentlich das größte Gletschergebiet Graubünden.

00:06:26: Wir haben die höchsten Berge der Ostalpen.

00:06:30: Und faszinierende Flora Fauna Geologie.

00:06:34: Das ist

00:06:35: Ursin Meißen, bin seit Jahrtausendneunzehn Geschäftsführer von Pontresina Tourismus und Co-Direktor der Erlebnisregion Bernina Glacius.

00:06:42: Und von Ursin gibt es deswegen noch viel mehr zu erfahren.

00:06:46: Über die Erlebnisregion Bernina Glacius.

00:06:49: Gemeinsam mit Ursin wollen wir ein Stück gehen.

00:06:51: Nein, nicht auf den Gletscher, sondern etwas weiter unten.

00:06:55: Den Wasserfallweg entlang, nämlich.

00:06:57: Der startet ganz in der Nähe des Bahnhofs Morte Radsch.

00:07:01: Von der Talstation Diaboletta kommt an hier mit dem Zug in ungefähr vierzig Minuten hin.

00:07:07: Der Wasserfallweg?

00:07:08: Den gibt's seit dem Jahr zwei Tausendundzwanzig,

00:07:09: da haben wir den eröffnet.

00:07:11: Und ja, dieser Wasserfall war ziemlich laut.

00:07:15: Der Kontext ist eigentlich, was noch spannend ist, oder eigentlich ganz kontrissin, oder das ganze Berliner Gebiet, fast sogar das ganze Oberengedien, ist so genanntes Berlengebiet.

00:07:25: Das ist der Bundesinventar der Landschaften der nationalen Begeltung.

00:07:28: Besonders

00:07:29: schützenswerte Naturlandschaften auch.

00:07:33: Das bedeutet dann aber immer auch für fristische Projekte und so weiter, dass sie schwierig auch etwas zu verändern.

00:07:40: Aber auch richtig ist auch okay, weil unsere größte Wert

00:07:42: ist

00:07:42: die Naturlandschaft.

00:07:46: hat dann verschiedene Stationen in der Schweiz und außerhalb durchlaufen und ist dann für seinen Job bei Pontresina Tourismus als Geschäftsführer zurückgekehrt.

00:07:57: Wir laufen mit Ursin die ersten Meter des Wanderweges, der direkt am Wasserfall vorbeiführt und durch Lärchen.

00:08:05: Immer wieder gibt es Aussichtsplattformen, die einen noch besseren Blick auf das Wasser erlauben und auf das Bergpanorama in der Ferne.

00:08:12: Und natürlich den Mortaratzschletschern.

00:08:14: Auf der schönsten Hengel-Kletsche bergag ich den überhaupt gibt, aber das ist

00:08:18: so gegend.

00:08:20: Und dann Piz Bernina, wer hier auf der rechten Seite mit Stairway to Heaven, also mit dem Bianco-Grad zum Piz Bernina hochgeht.

00:08:27: Das ist halt so eine Alpinisten-Ikone natürlich auch.

00:08:32: Und auch der Grund, dass wir hier so gut vom Tourismus leben dürfen.

00:08:37: Übrigens gibt es eine Erzählung dazu.

00:08:39: wieso der Moderatschgletscher so heißt, wie er heißt.

00:08:43: Und die besagt, der ehemalige Hirte Aratsch kam nach Jahren in der Fremde zurück ins Tal und musste dort lernen, dass seine geliebte Annetta tot ist.

00:08:57: Aratsch war verzweifelt und ritt mit seinem Pferd den Gletscher hinauf und er wurde nie wieder gesehen.

00:09:05: Aber Annettas Geist kam nichts Ruhe.

00:09:09: Und seitdem klagt sie Mord-Arratch.

00:09:17: Entlang des Wasserfallweges kreuzt man die Bahnschienen, auf der die rätische Bahn ihre Gäste von hier bis nach Italien bringt.

00:09:24: Den ersten Blick auf den Mord-Arratch-Gletscher erhaschen die Gäste übrigens von der sogenannten Montebello-Kurve aus, die die Bahn nimmt.

00:09:32: Und auch als wir hier laufen, fährt einer der Züge vorbei.

00:09:40: Ursin winkt den Besucher in, die in diesem Streckenabschnitt ihre Handys immer griffbereit für ein Foto

00:09:45: haben.

00:09:46: Oben am Ende des Wasserfallweges angekommen, wird das Wasser ein bisschen ruhiger.

00:09:51: Ursin zeigt uns seinen Lieblingsort, an dem man sich nach dem Aufstieg erfrischen könnte.

00:09:57: Wir haben eine kleine Lagune,

00:09:59: die die Hüte ein bisschen abkühlen möchten.

00:10:02: Dann hat es auch ein bisschen weniger Wasser.

00:10:06: Heute ist es dafür ein bisschen zu kalt.

00:10:09: Wir machen uns deswegen gemeinsam auf den Weg nach unten.

00:10:12: Dort angekommen suchen wir uns einen Ort zum Hinsetzen.

00:10:15: Und um Ursin noch ein paar Fragen zur Region zu stellen.

00:10:19: Wir laufen zur Alpschau-Käserei Morteratsch.

00:10:22: Ursin kennt den Junio-Chef noch aus Schulzeiten.

00:10:26: Und natürlich hat man hier auch besten Blick auf die Schroffengipfel, während unsere Füße auf einer grünen Blumenwiese stehen.

00:10:34: Die Landschaft, wie wir sie heute hier sehen, so lieblich und so grün und so weiter, das verdanken wir am Schluss den Gletscher und die haben das geprägt.

00:10:40: Das sind U-Tailer, das sind Gletschertailer und eben keine Flust-Tailer oder nicht ausschließlich Flust-Tailer.

00:10:48: Und wenn man das hängt, ist ja vor allem auch für sein Hochplateau, für diese Weite, für dieses Licht, dass es so viel Sonne hat.

00:10:54: Wir sind zwar auf tausend, auch zu unseren Metern, aber man hat wirklich, es ist nicht einengend in dem Sinne.

00:10:59: Und das verdanken wir unseren Gletschen.

00:11:02: Das Gebiet hier um Pontresina ist ein Hochplateau.

00:11:05: Wir befinden uns also nicht wirklich in einem Tal, denn die gesamte Landschaft ist relativ hoch gelegen.

00:11:10: Wir sind ein Hochtal in den Bündner Bergen oder eigentlich ein relativ karges Gebiet, wunderschön landschaftlich, aber das Leben war hier ziemlich schwer, es war auch ziemlich beschwerlich hier hinzukommen.

00:11:21: Und ich sag noch so, im neunzehnten Jahrhundert nach galt die Alpen eher als etwas gefährliches, besser, wenn man da schnell durchgeht oder es sogar umkurft, um zwischen Norden und Süden durchzugehen.

00:11:34: Und auch die Bündner selbst galten vielen wohl als Suspekt.

00:11:40: Die Bündner galten eher so ein bisschen als ein wildes Volk und als Wegelager und uns Banditen.

00:11:46: Ich übertreibe jetzt ein bisschen, aber so ist die Geschichte besser, oder?

00:11:49: Die

00:11:49: berüchtigten Bündnerbanditen verdienten ihr Geld in Wahrheit aber vor allem mit Landwirtschaft.

00:11:56: Zeit auf die Bergerings umzusteigen.

00:11:58: Hatten die meisten gar nicht.

00:11:59: Die Berge hatten nicht mal einen Namen.

00:12:01: Also der Piz Bernina, der hatte damals noch gar keinen Namen.

00:12:04: Das muss man sich vorstellen.

00:12:05: Es waren dann vor allem die Briten.

00:12:07: Besser gesagt die britische High Society, die nach Erwähnung der Bergwelten in literarischen Schriften hierher kamen.

00:12:14: Und begonnen die Gipfel zu erklimmen.

00:12:17: Die meisten von ihnen Männer und Elizabeth Main.

00:12:20: Die haben sie ja wohin schon erwähnt.

00:12:22: Die Bündner witterten darauf in ihre Chance auf einen Zweitverdienst und boten Touren an, trugen das Gepäck der englischen Gäste.

00:12:31: Heute sieht das Ganze ein bisschen anders aus.

00:12:34: Es gibt hier die größte Bergschule des Landes, die Hänge und die Wege der Berggruppen sind für Sportlerinnen aus der Schweiz und aller Welt.

00:12:42: Und

00:12:42: Albinismus ist DNA, also unsere Berge.

00:12:44: Aber das war der Grund, dass Leute hier hingereist sind.

00:12:47: Und der große Katalysator war dann danach die Eisenbahn.

00:12:51: Also mit der Ankunft, mit der Refinung des Bahnhofs, das ist auch nicht zufällig.

00:12:54: Und eine weitere Ikone der Region, die lebt auf dem Berg.

00:12:59: Und manchmal kommt sie auch runter.

00:13:04: Ja, das ist tatsächlich der... Der Steinbock und die Steingeißen, weil die weiblichen Steinböcke sind eigentlich die Steingeiß, die fühlen sich extrem wohl in Pontresina.

00:13:19: Die größte Steinbockkolonie der Schweiz mit rund Tieren, die in verschiedenen Herden auch leben, die hier sind.

00:13:28: Nach einem harten Winter, erzählt Ursin, steigen die Steinböcke gerne weiter vom Berg hinab, weil es knapp oberhalb vom Dorf Pontresina schöne grüne Wiesen gibt.

00:13:36: Und dann ist es dann natürlich nach dem Kargenwinter und dem Kargenfutter, den sie im Winter gefunden haben, dann ist das halt dann das saftige Schlaraffenland, das da lockt.

00:13:48: Also dann sind sie dann auch bei mir vor dem Haus im Garten und so weiter.

00:13:52: Und es ist dann wichtig, dass sich die Bäuche wieder vollschlagen können.

00:13:58: Ursin zeigt uns ein Video, in dem ein Steinbock vor seiner Veranda steht und sich an einem seiner Bäume zu schaffen macht.

00:14:05: Die Tiere übrigens die Wappentiere grob bündens und ihr Treiben kann man als Besucherin

00:14:10: auch beobachten.

00:14:13: Dann ist es halt wirklich so, dass man vom Balkon aus, vom Hotel aus oder wenn man auf die Steinbockpromenade, das ist ein einfacher Kinderwagen tauglicher Spazierweg, da hat es auch das ganze Jahr über Informationstafel und zum Steinbock und zu seiner Lebensweise.

00:14:27: Aber dann kann man wirklich in Pontesina dieses Phänomen in den Frühlingsmonaten, ich sage so ab, ihr seht jedes Jahr kommt es natürlich darauf an wie die Witterung ist, aber dass man eigentlich so April, Mai und auch noch Anfang Juni, wenn man Glück hat.

00:14:39: sie in den tiefen Langen beobachten kann und dann, sie haben es nicht so gerne warm, sie zieht sie dann wieder in die Höhe, wenn es wärmer wird, dann gehen sie in Richtung Alp-Languard, Wall-Languard, dann kann man sie dann auf den Wanderungen in unserem Steinbock-Paradies, so heißt das Wandergebiet da oben, dann kann man sie auch auf dem Piz entdecken.

00:14:58: Pontresina erklärt Ursin dient als guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region und die Bergwelten.

00:15:05: Aber auch Pontresina selbst lädt zum Verwallen ein.

00:15:08: Wir haben die längste Dorfpromenade in Pontresina.

00:15:10: Auch mal ein bisschen die Seiten gassen und dann entdeckt man immer wieder tolle Orte.

00:15:13: Und dann die Genüsse, kulinarisch, das ist halt, gehören alle Sinneserfahrungen dazu.

00:15:20: Und da darf auch das lokulische nicht zu kurz kommen.

00:15:23: Die kulinarischen Genüsse sind natürlich vielfältig.

00:15:26: Aber so richtig berühmt ist die Region hier im Oberengadin für ihr Zuckergebeck.

00:15:33: Das süße Leben, das liegt uns.

00:15:35: Wenn man die Flurnamen hier anschaut, zum Beispiel Bella Vita, das schöne Leben.

00:15:40: Ich sage immer, es gibt Savoie Viva, der lacht der Vifern französisch.

00:15:44: Bei uns ist das einfach der larte Viva.

00:15:51: Das schöne Leben, das ist eigentlich in der Sprache auch schon drin.

00:15:54: Man sagt zum Beispiel auch im retto-romanischen, es gibt kein Wort für Stress.

00:15:57: Das findet man im Wörterbuch nicht.

00:16:00: Und was bei uns aber findet, ist Billerpachifik, also nimm's gemütlich.

00:16:04: Das ist mal so da.

00:16:06: Und da zum schönen Leben gehört das Essen und auch die Süßspeisen.

00:16:12: Und diese Süßspeisen, die kann man sich bei einem Besuch hier in der Region nicht entgehen lassen.

00:16:18: Denn das süße Leben, das liegt auch

00:16:24: uns.

00:16:27: Und nachdem wir noch einen letzten Blick aus nächster Nähe auf die Gipfel und die eisigen Gletscher geworfen haben, verabschieden

00:16:34: wir uns.

00:16:35: Denn unser Zug kommt.

00:16:48: Und der bringt uns in nur wenigen Minuten ins Dorf Pontresina.

00:16:52: Und dort geht's ab jetzt keinem Wanderweg, sondern immer der Nase nach.

00:17:12: Das Dorfzentrum von Pontresina ist geprägt von historischen, enger diener Häusern mit Skarpfito-Fassaden.

00:17:19: Hotels im Jugendstil und besonders einer langen Promenade.

00:17:23: Die hatte Ursin ja schon erwähnt.

00:17:26: Schlendert man diese Promenade entlang, kommt man tatsächlich nur schwer an den Auslagen der Bäckereien und Konditoreien vorbei, die hier eine lange Tradition und eine bewegte Geschichte haben.

00:17:38: Besonders häufig findet man hier die Engardiner Nuss-Torte oder auch Bündner Nuss-Torte genannt.

00:17:44: Und auch die erzählt die Geschichte von ausgewanderten Engardiner Zuckerbeckern.

00:17:49: Zuckerbecker, also Herstellerinnen von Süßwaren wie Pralinen und allem möglichen zuckeren Gebäck, sind eine Berufsgruppe mit langer, langer Tradition.

00:17:59: Auch und vor allem hier im Oberengadin.

00:18:03: Als es im Oberengadin wirtschaftlich schlecht lief, suchten die Zuckerbecker ihr finanzielles Glück in ganz Europa.

00:18:10: Venedig war zwischenzeitlich quasi in bündner Hand.

00:18:13: Erzählte Uhr sehen uns bei unserem Treffen vorhin.

00:18:16: Und viele dieser Bündner zu Kabecker sind irgendwann zurückgekehrt.

00:18:19: Mit neuen Zutaten, Rezepten und einer ganzen Menge Geld.

00:18:24: In Pontresina sind besonders die Familie Gianotti und die Familie Kochendörfer für ihre süßen Backwaren bekannt.

00:18:32: Und das schon seit Ende des achtzehn Jahrhunderts.

00:18:35: Und der Konditorei Kochendörfer.

00:18:37: Statten wir einen Besuch?

00:18:39: Hallo!

00:18:44: Hallo!

00:18:45: Die Vertreterin der Familie Kochendürfer, mit der wir sprechen, ist Stefanie.

00:18:50: Hallo, ich bin die Stefanie Kochendürfer.

00:18:53: Wir sind hier im Hotel Albrets in Bonn-Presine und ich stelle euch kurz unseren Betrieb vor, was ein Hotel, Konditoreibäckerei und Restaurant ist.

00:19:03: Wir befinden uns hier in der Schweiz, in den Bergen, in einem Kurort.

00:19:08: Und unsere Betrieb deckt eben die drei Sparten

00:19:12: ab.

00:19:12: Ich fühle den Betrieb zusammen mit meinem Bruder, Claudio Kochendörfer.

00:19:18: Und wir sind die vierte Generation, die den Betrieb führen.

00:19:21: Die

00:19:22: Zuckergebäcke der Familie Kochendörfer werden in der Konditorei Kochendörfer verkauft.

00:19:27: Der Eingang zum Laden befindet sich direkt neben dem Eingang zum Hotel, das auch den Kochendörfer gehört.

00:19:34: Und unten in der Backstube werden nicht nur süße Speisen hergestellt, sondern auch Brot und

00:19:40: Brötchen.

00:19:41: Stefanie führt uns durch die Heiligen Heil.

00:19:46: Mit Coverture, okay, das werde ich dann Schokolade.

00:19:49: Also hier ist die Produktion von der Konditorei.

00:19:52: Das ist ja aufgeteilt zwischen Bäckerei

00:19:54: und Konditorei.

00:19:55: Und Konditorei arbeitet tendenziell tagsüber, also die fangen zum Morgens und selbst ungefähr an und arbeiten

00:20:02: dann ein bisschen im frühen Nachmittag.

00:20:04: In erster Linie machen sie die Produktion für unseren Laden.

00:20:08: Dann hat es zwei Mitarbeiter, die abends noch arbeiten, die machen dann auch die Dessert mit für das Restaurant.

00:20:15: Und die Bäcker arbeiten

00:20:17: nachts.

00:20:18: Also, dass wir dann morgens so ab fünf mit den Auslieferungen vom Brot

00:20:23: anfangen können.

00:20:24: Ihre Kolleginnen sind gerade damit fertig, eine Spezialität des Hauses herzustellen.

00:20:29: Die Engardina-Torte.

00:20:31: Darf ich einmal rein?

00:20:32: Toll.

00:20:33: Wow.

00:20:34: Woher besteht der jetzt?

00:20:35: Es ist so ein Mürbeteig-Hasselnuss

00:20:38: und dann

00:20:38: eine Kirsch-Wanne-Creme.

00:20:41: Und oben ist so ein Florentinerdeckel,

00:20:43: mit

00:20:44: Korintern, Pinienkerne, Mandeln.

00:20:47: Das wird so zu einem Karamell gekocht.

00:20:49: Ah, wow.

00:20:50: Lass

00:20:50: Sie mal ein kleines Stück

00:20:51: probieren.

00:20:52: Ah, das ist natürlich

00:20:53: toll.

00:20:53: Ich glaube, das geht

00:20:54: am Morgen gerade auch noch.

00:20:56: Ja, wenn Sie es die Ansprüche haben.

00:20:58: Ah.

00:21:02: So jetzt ist das Urteil.

00:21:05: Also

00:21:05: das ist jetzt wirklich die Hausspezialität.

00:21:07: Die hat gar nichts mit der Bündnernustorte zu tun.

00:21:09: Ja, sehr lecker.

00:21:12: Geschmackstest

00:21:13: bestanden.

00:21:14: Und ich wurde bestätigt, das süße Leben liegt mir einfach.

00:21:21: Aber das Rezept gibt es schon?

00:21:23: Das wurde

00:21:24: von meinem

00:21:26: Großvater hat dir gefunden.

00:21:27: Ja.

00:21:29: Oskar Kochendörfer Senior war das.

00:21:33: Und zwar

00:21:35: sogar im geserzen Weltkrieg.

00:21:37: Er war Geländekandidat und hat die dann einfach mal so

00:21:43: getüftelt

00:21:44: und hat die erfunden.

00:21:45: Die Engerdiner Torte ist also ein spezielles Rezept aus dem Hause Kochendörfer.

00:21:51: Und nicht zu verwechseln mit der Engerdiner Nustorte.

00:21:55: die hier vielerorts verkauft wird.

00:21:57: Und natürlich wird auch die hier bei den Kochendörfers

00:22:00: gebacken.

00:22:01: Die Engadiner oder bündner Nuss-Torte ist eine runde Torte aus Mürbeteig.

00:22:06: Gefüllt ist sie mit karamellisierten Walnüssen, Zucker, Rahm und Honig.

00:22:11: Die Oberfläche ist meist schlicht gehalten oder mit einem Teiggetter verziert.

00:22:15: Die Engadiner, die ist vierzig

00:22:17: Gradinhaltbar in Finschrank.

00:22:20: Wie verschicken die auch?

00:22:21: Wir haben

00:22:22: einen Online-Shop probieren.

00:22:25: Und ein Thema auch als Franzophor Weihnachten-Kunden-Geschränke.

00:22:31: Und die Nustorte hält sich halt um einiges länger.

00:22:33: Bevor die Engardiner Nustorte in alle Welt verschickt wird, verpackt eine Kollegin von Stefanie die Torte gekonnt.

00:22:41: Also Sie

00:22:41: produzieren sie, oder?

00:22:43: Ja.

00:22:45: Und dann die Sandbräder, die ist Team Laden.

00:22:47: Die muss dann packt die ein.

00:22:50: damit wir sie dann oben verkaufen

00:22:53: oder

00:22:53: eben verschicken können.

00:22:57: Wir können die nicht einfach

00:22:58: in einen Karton

00:22:59: verschieben, sonst würde sie kaputt stehen, weil die Zwischendurch die Masse relativ weich ist.

00:23:08: Aber wir müssen sie trotzdem relativ ... Die Sandra ist da die meiste.

00:23:16: Neben den Kuchen oder dem berühmten Birnbrot bekommen wir auch kleine Steinbock-Kekse.

00:23:22: Einfach Steinböcke genannt, zu Gesicht.

00:23:24: Das sind Steinböcke.

00:23:25: Das sind Steinböcke, genau.

00:23:30: Schweizerdeutsch sind das Totenbeili.

00:23:32: Das sind so ganz harte Biskuits, also ganz einfache Teig eigentlich.

00:23:37: Und weil Pondresines ein bisschen bekannt ist für Steinbock, ist es einfach in Steinbock

00:23:41: gefahren.

00:23:42: Stefanie zeigt uns noch, wie Engerdiner Torte, Engerdiner Nustorte, allerhand weiteres Gebäck und frische Brote vorn im Laden präsentiert werden.

00:23:51: Bevor wir uns in das Restaurant des Hotels setzen.

00:23:54: Indem gerade noch die letzten Gäste frühstücken.

00:23:57: Das Haus gebackene Boot, versteht sich.

00:23:59: Und Stefanie erzählt von der langen Familientradition, die

00:24:03: sie

00:24:04: und ihr Bruder fortführen.

00:24:06: Also unsere Familiengeschichte unterscheidet sich ein bisschen zu den klassischen Geschichten, welche man sonst hier aus dem Engadin von den Konditoren kennt.

00:24:14: Und zwar stand unsere Familie ursprünglich aus dem Württembergischen in Deutschland und mein ... Urgroßvater ist aus Deutschland eingewandert, hier nach Pontresina.

00:24:28: Und zwar, in den Folgejahren arbeitet Fritz Kochendörfer als Bäcker in Pontresina.

00:24:30: Bis er schließlich, in den letzten Jahren, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich,

00:24:49: bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er schließlich, bis er und hat dann die Bäckerei hier aufgebaut.

00:24:56: Nach schwierigen Jahren übernahm später sein Sohn Oscar Senior und seine Frau Felizia das Geschäft.

00:25:02: Die wandelten es in eine Pension mit Konditorei und Tea Room um und bauten es nach und nach

00:25:12: aus.

00:25:20: Seit Jahrzehnte führen jetzt Claudio und Stefanie Kochendörfer in vierter Generation das Hotel, Restaurant und die Konditorei.

00:25:27: Und was es schon seit Anfang angab?

00:25:30: Die Engardiner Nustorte natürlich.

00:25:32: Denn...

00:25:33: Man verbindet das Engedin schon stark auch mit diesen Spezialitäten.

00:25:37: Und ich denke, Pontresina steht schon auch im Zusammenhang mit dieser Engedinertorte.

00:25:43: Aber das süße Leben kann natürlich nicht nur aus Süsspeisen bestehen.

00:25:48: Deswegen fragen wir Stefanie, wie sie einen idealen Tag in und um Pontresina verbringen würde.

00:25:55: Sie gibt uns diesen Tipp mit.

00:25:57: Ich denke, ihr würdet auf jeden Fall den Tag hier bei uns mit einem schönen Frühstück starten.

00:26:03: Frühstück ist bei uns etwas, das wir großen Wert legen, halt auch, weil wir wirklich an der Quelle sitzen und unser eigenes Brot produzieren.

00:26:12: Und dann würde ich sagen, mal gemütlich ausschlafen, dann ins Frühstück einnehmen

00:26:19: und

00:26:20: dann den Tag planen.

00:26:23: Im Herbst würde ich eine schöne Wanderung machen.

00:26:26: Wir gehen jetzt von einem wunderschönen Herbsttag aus mit blauem Himmel.

00:26:30: und verfärbten Lärchen.

00:26:32: Da kann eine ganz klassische Wanderung, zum Beispiel der Höhenweg, der im Punkt Morail, also etwas außerhalb des Dorfes, oberhalb von Pont Resina führt der durch und man kommt dann wieder hier in Pont Resina an.

00:26:45: Entweder man läuft darunter oder man kommt mit dem Sessellift darunter, hat auf dieser Wanderung auch einen wunderschönen Blick auf die ganzen Seeenplatte.

00:26:55: Dann würde ich in einem der zahlreichen Restauranterassen Also einen kleinen Apparativ nehmen, bevor man sich dann vielleicht noch kurz in die Wellness begibt und dann zum

00:27:06: Abendessen geht.

00:27:08: Und das würde ich wohl glatt so machen.

00:27:11: Aber statt nur eines Blicks auf die Oberengerdiner Seenplatte, warum nicht direkt dorthin?

00:27:19: Also verabschieden wir uns von Stefanie, die uns noch süßen Wegprobierend mitgibt.

00:27:23: Und nach Bergen, Pontressina und der kleinen süßen Stärkung wollen wir erleben, was das Oberengerdin noch ausmacht.

00:27:31: seine türkisgrünen Seen.

00:27:33: Kapitel drei, der See.

00:28:01: Wir nehmen also den Zug nach Sankt Moritz und blicken zuerst auf den Sankt Moritzer See.

00:28:06: Dann steigen wir um in den Bus.

00:28:08: Der fährt uns vorbei am Silvablaner See, direkt zu unserem nächsten

00:28:12: Ziel.

00:28:16: Nach Siles.

00:28:17: Denn hier sind wir verabredet.

00:28:20: Hi.

00:28:22: Hi, Francesca.

00:28:23: Jonas, hi.

00:28:24: Francesca,

00:28:25: hallo.

00:28:27: Francesca Gianni, nämlich.

00:28:29: Und auch sie ist, genauso wie Stefanie Kochendörfer, dank ihrer Familiengeschichte fest verwurzelt in der Region.

00:28:37: Zumindest fünf Monate im Jahr.

00:28:40: Denn von Juni bis Oktober betreibt sie mit ihren Eltern und ihrem Mann die höchstgelegene Kursschifflinie Europas auf dem Silser See.

00:28:50: Francesca selbst schon in vierter Generation.

00:28:52: Ich rede Deutsch nur im Sommer.

00:28:57: Und dann habe ich diese Seite, wo ich gar nicht spreche.

00:28:58: Und jetzt ist wieder so, es ist jetzt wieder reinkommen.

00:29:08: Genau.

00:29:09: Der Silsasee ist der größte, der fünf Oberengardiner Seen.

00:29:13: Den St.

00:29:14: Moritzsee, den Silberplanersee und den Silsasee haben wir schon erwähnt.

00:29:19: Und den Chamferasee gibt's auch noch.

00:29:22: Der Silsasee liegt auf fast tausend achthundert Metern Höhen.

00:29:26: Zwischen den Orten Sils und Maloya.

00:29:28: Und erstreckt sich über mehr als fünf Kilometer.

00:29:32: Zusammen mit Francesca laufen wir von Sils los.

00:29:35: Und sie zeigt uns die Umgebung.

00:29:42: Und dieses ist den Maloya-Wind.

00:29:53: Wir wollen gemeinsam bis zum Bootshaus laufen, indem die Giannis ihre überschaubare Flotte überwintern ist.

00:29:59: Es gibt diese Politik, so machen wir nicht so viel, lassen die Natur

00:30:09: da

00:30:09: sein.

00:30:11: Ich liebe diese Idee.

00:30:13: Du kannst wirklich bis... und dreitausend Meter gehen, spazieren.

00:30:25: Da oben, es gibt Eididorf.

00:30:27: Sie haben ein von den vielen Filmen von Eidid da gedreht.

00:30:36: Aber ich denke, es sind viele, die Filmen von Eidid.

00:30:41: Sie sagen, die Leute hier fangen Heidi Dorf.

00:30:50: In dem Bootshaus wohnen Francesca und ihr Mann auch in den Sommermonaten, in denen sie Besucher in über den See schippern.

00:30:57: Schon vom Dorfrand von Sils sieht man den türkisblauen See, der zwischen hohen Bergen liegt.

00:31:04: Francesca erzählt uns von Naturphänomen, die sie hier manchmal beobachtet.

00:31:08: Oh Gott, wie sagen mal diese?

00:31:10: Die

00:31:11: Wolken.

00:31:12: Die Wolken kommen zusammen von da.

00:31:15: Und die kommen wie ein Snake, wie eine Schlange.

00:31:21: Und

00:31:21: von oben, du kannst das Phänomen und sehen.

00:31:25: So, es ist wirklich

00:31:27: cool.

00:31:27: Also von oben heißt es auch von den Bergen.

00:31:28: Von oben, von den Bergen, aber auch einfach.

00:31:31: Nicht so hoch, sagen wir.

00:31:33: Und du kannst das sehen.

00:31:35: Und es ist wirklich wie ein Schlange, die kommt.

00:31:38: Wahnsinn, also eine Schlange aus

00:31:39: Wolken.

00:31:40: Ja, genau, genau.

00:31:42: Das ist verrückt.

00:31:43: Die Fahrten auf dem See übernehmen übrigens Francescas Mann Luca und Francescas Vater Franco.

00:31:49: Der sitzt nun schon seit sechsundfünfzig Jahren am Steuer.

00:31:53: Die Zeitung Bündner Woche nennt Franco eine Ortslegende.

00:31:57: Er ist wirklich... Unglaublich.

00:32:00: Es ist wirklich unglaublich, wie er weiß alle über dieses See.

00:32:06: Er fährt sein Boot wie laufen, sagen wir.

00:32:11: Nachdem wir ein paar hundert Meter am Seeufe entlang gegangen sind, kommen wir am Bootshaus der Giannis an.

00:32:17: Das ist

00:32:17: euer Bootshaus?

00:32:20: Ja, genau.

00:32:20: Es ist noch drin.

00:32:22: Wir haben auch Ruderboote und Kayak zu... Zum Verleihen.

00:32:29: Genau.

00:32:30: Francesca führt uns durch das kleine Haus.

00:32:33: Kann ich so verschlagen?

00:32:34: Natürlich.

00:32:36: Ja, kannst

00:32:37: du auch rein.

00:32:38: Wow.

00:32:38: Noch

00:32:41: nicht fertig?

00:32:43: Ja, steht da eine kleine Ausstellung.

00:32:47: Mit der ganzen Geschichte so weit.

00:32:50: Normalerweise ist es im Boothaus.

00:32:54: Ja.

00:32:56: Wir haben dieses keine

00:32:57: Umstellung, keine Geschichte, die

00:32:59: alte Geschichte,

00:33:03: vorbei.

00:33:15: Das Problem ist eine undichte Stelle am Spülbecken in der

00:33:19: Küche.

00:33:20: Auch Francesca ist heute zum ersten Mal seit Monaten zurück im Bootshaus.

00:33:24: Die Saison hat noch nicht begonnen.

00:33:27: Starten wird sie mit ein paar Reparatur arbeiten.

00:33:30: Aber Zeit für Kaffee ist auch.

00:33:33: Auf den See, oh le, dieses ist ein anderes Problem.

00:33:41: Wir setzen uns anschließend auf eine Bank direkt neben dem Haus.

00:33:45: Mit Blick auf den See und auf die Anlegestelle fürs Boot.

00:33:49: So.

00:33:49: Oh,

00:33:49: das ist ja ein Traum.

00:33:53: Und Francesca erzählt über ihre lange Familientradition.

00:33:57: Er hat meinen Grossgroßvater angefangen hier zu sein mit Ruderboten und danach.

00:34:06: Und das war am Ende des neunzehn Jahrhunderts.

00:34:11: Francescas Urgroßvater war Fischer und eigentlich in Como in Italien zu Hause.

00:34:17: Zum Fischen kam er dann eines Tages an den Silsersee im Oberögerdien.

00:34:22: Er war ein Fischermann und es gab nicht so viel zur Arbeit in Kommasse.

00:34:28: Er musste hier kommen, aber er hatte eine gute Idee.

00:34:33: Er hat gesehen, dass viele Touristen schon da waren.

00:34:39: Und er hat gesagt, okay, ich mache romantische Reise auf dem See mit meinem Ruderboot.

00:34:49: Den Plan hat er damals zusammen mit einem Kurser umgesetzt, erzählt Francesca.

00:34:53: Die beiden kauften knapp zehn Ruderboote.

00:34:57: Und dann kam mein Großvater mit einem Vaporin, das heißt ein Motorboot.

00:35:03: Die Leute hier sagen Vaporin.

00:35:08: Ja, und dann, mein Vater hat unser neues Boot gekauft.

00:35:14: Und jetzt, ich und mein Mann Luca, wir machen weiter.

00:35:19: Das erste Motorboot kaufte also Francescas Opa, die Einheimischen und die Besucherin nannten es Vaporin.

00:35:28: Wahrscheinlich wegen Vapore, also Dampf.

00:35:31: Heute fährt die MS Segel Maria, gesteuert von Franco oder Luca über den See.

00:35:37: Und bis heute ist sie das einzige Motorboot, das auf dem gesamten See fahren darf.

00:35:44: Das heißt, das Boot gab es schon, bevor es das Verbot gab?

00:35:48: Ja.

00:35:49: Dadurch, dass es dann vorher schon da war, durfte es weiterfahren?

00:35:52: Ja, stimmt.

00:35:56: Er war der Einzige mit dem Motorboot?

00:35:57: Ja, immer.

00:36:01: Wie eine

00:36:03: Monopole.

00:36:05: Und während die Giannis von Juni bis Oktober hier im Bootshaus wohnen und die Schifffahrtslinie betreiben, wohnen sie die andere Hälfte des Jahres immer noch in Como.

00:36:16: Eine Zeit lang hat Francesca tatsächlich gezweifelt, ob sie die Familientradition fortführen will.

00:36:22: Dass sie sich schließlich dafür entschied, lag nicht an ihrem Urgroßvater, Großvater und auch nicht an ihrem Vater.

00:36:29: Meine Mutter liebt diese Sorte und wird wahrscheinlich wegen meiner Mutter, da ich da bin.

00:36:39: Weil sie hat mich motiviert, weiterzumachen.

00:36:46: Na ja, vielleicht spielt die Familiengeschichte schon auch ein bisschen mit rein.

00:36:51: Und ihre Verbundenheit zum See seit Kindheitstagen.

00:36:54: So ist eine Tradition, ist meine Familie, ist meine Ruth.

00:37:09: Aber ...

00:37:22: Jetzt jedenfalls freut sich Francesca auf die Sommermonate am Silsasi.

00:37:27: Erzählt sie.

00:37:28: Es ist wirklich romantisch, weil wir ganz in Walde sind.

00:37:37: Und in Winter habe ich als Lehrerin für Philosophie und Geschichte.

00:37:44: Ich habe Philosophie studiert, auch wegen meiner Beziehung mit Zils Maria, da viele Philosophinnen und Künstler da waren.

00:37:57: Nietzsche war zum Beispiel hier, genauso wie Adorno oder Autor Thomas Mann, erzählt Francesca.

00:38:02: Außerdem dichter Pablo Neruda oder Mala Giacometti.

00:38:06: Die Monate am See seien für Francesca, abseits ihres Lehrerinjobs, eine gute Zeit

00:38:11: um runterzukommen.

00:38:13: Denn

00:38:13: in Zils und am Zilser See, sagt sie, stehe die Zeit ein bisschen stich.

00:38:19: Äh, ich habe gesagt ... Es ist wie außer der Welt zu sein, aber wirklich auch außer der Zeit.

00:38:29: Weil die Häuser sind nicht so viel mehr, sie haben nicht zu viele Gebäude.

00:38:39: Die Natur ist wirklich wie wahr.

00:38:44: Es ist fantastisch

00:38:46: und es

00:38:47: macht dich calm.

00:38:51: Ruhig, ja, entspannen.

00:38:53: Weil, ja, es ist etwas, etwas ist gleich.

00:38:57: Ist immer gleich, aber in eine gute, in eine gute Sinne.

00:39:00: Franco und Luca fahren ihre Gäste übrigens täglich drei bis vier Mal über den See.

00:39:06: Die MS Segel Maria fährt ab Seels zur Halbinsel Jasté, über Blaun Delay und Isola nach Maloya und wieder zurück.

00:39:14: Vierzig Minuten dauert eine Strecke ungefähr.

00:39:17: Zu entdecken gibt es überall was, sagt Francesca.

00:39:21: Sie selbst ist zum Beispiel von Isola begeistert.

00:39:46: Zeitreise zu machen, wirklich unglaublich.

00:39:50: Es gibt auch einen Wasserfall da, so viel zu sehen.

00:39:56: Wenn sie nicht gerade mit der Organisation der Schifffahrt beschäftigt ist, geht Francesca selbst gerne um den See spazieren, erzählt sie.

00:40:05: Und sie kann das Besucherinnen auch nur empfehlen.

00:40:08: Ich würde sagen, von Sils bis Maloya zu gehen, spazieren und dann unser Boot zu nehmen und hier den Weg zu machen.

00:40:23: die zwei Prospektiven haben, so von den Weg oder von den Boot.

00:40:29: Ist es wirklich schön.

00:40:31: Ab Herbst kann man auf seinen Spaziergängen rund um den Silser See übrigens ein ganz besonderes Naturphänomen beobachten.

00:40:39: Abgesehen von den Wolkenformationen natürlich, von denen Francesca schon berichtet

00:40:44: hat.

00:40:44: So, diese Kugel kommen in November und die sehen da vorne Nadel.

00:40:54: gemacht, Nadel von Lärchen.

00:40:57: Das heißt, diese große

00:41:00: runde

00:41:01: Kugel.

00:41:02: Und

00:41:02: zwar sind das sogenannte Silsakugeln.

00:41:05: Die entstehen, wenn Lärchennadeln vom Baum abfallen und ins Wasser gewählt werden.

00:41:10: Durch den Wellengang werden die Nadeln zusammengeballt.

00:41:13: Daraus entstehen manchmal Tennisball und manchmal Fußballgroße Kugeln, die am Ufer des Silsasees zu finden sind.

00:41:20: Und wirklich nur hier.

00:41:39: Warum diese Kugeln entstehen?

00:41:41: Dazu gibt es aber auch eine andere Erklärung.

00:41:43: Eine sage nämlich.

00:41:45: Und die besagt?

00:41:46: Die

00:41:46: Leute in Silsen, insbesondere die Kinder, hatten Hunger.

00:41:51: Es gab ein Problem, keine Essen.

00:41:53: Und die Zwerge im Walten, die Folletti, sie haben gedacht, okay, wir geben Essen.

00:42:04: Und sie haben das Essen versteckt in diesen Navel und auf dem Wasser.

00:42:17: gelassen und die Kugeln sind in Syls angekommen und die Kinder waren froh, weil so viel Hessen könnte.

00:42:28: Die Sylserkugeln sind hier im Oberengerdin übrigens so populär, dass die Engerdine auch daraus eine Süßspeise gemacht haben, die man bei einem Zuckerbecker in Pontresina kaufen kann.

00:42:40: Und das lässt mich nochmal betonen, ja, das süße Leben Das liegt Ihnen einfach.

00:42:50: Wir sitzen noch ein wenig mit Francesca und unserem Kaffee am Ufer.

00:42:54: Bevor wir schweren Herzens den Rückweg antreten und uns vom türkiesen Wasser und grau-grünen Bergen verabschieden

00:43:01: müssen.

00:43:03: Und leider nicht nur von denen.

00:43:05: Denn der Besuch am Silser See war die letzte Etappe dieser Rundreise.

00:43:10: Bleibt nur noch eins.

00:43:16: Kapitel V. Das Ende und der Anfang.

00:43:24: Denn ist der Vorteil einer Rundreise nicht, dass man direkt wieder von vorn anfangen kann?

00:43:29: Dann macht das doch einfach.

00:43:33: In Folge eins reist ihr mit uns nach Davos.

00:43:36: In Folge zwei nach Skol im Unterengadin.

00:43:39: Wir sagen erst mal Tschüss und bis bald.

00:43:42: Und wenn euch diese Folge gefallen hat, dann bewertet diesen Podcast gerne und abonniert ihn.

00:43:46: Dieser Podcast wurde produziert vom Studio ZX in Auftrag von graubünden Ferien.

00:43:54: Und noch ein ganz kurzer Hinweis.

00:43:55: Wenn ihr die Highlights des Alpine-Circle selbst erleben wollt, dann könnt ihr das.

00:44:00: Und zwar auf der Rundreise durch Graubünden-swei-tausend-sechsundzwanzig von Zeit Reisen.

00:44:05: Den Link zur Reise packen wir euch in die Show Notes.

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