S5E1 Davos: Zug- und Zeitreisen in der höchsten Stadt Europas

Shownotes

Die erste Episode der fünften Staffel „Überm Berg" führt die beiden Hosts nach Graubünden und erzählt von der Schatzalp in Davos, die 1900 als Luxussanatorium eröffnet wurde und später Thomas Mann zu seinem Roman „Der Zauberberg“ inspirierte. Außerdem besuchen die Hosts das Wiesener Viadukt, die höchste Eisenbahnbrücke der Rhätischen Bahn, und sprechen mit Ingenieur Conrad Zink über dessen Geschichte und Erhalt. Zum Abschluss geht es nach Monstein, wo in einer umgebauten Sennerei die Brauerei „BierVision“ entstanden ist – eine der höchstgelegenen der Welt.

  • Wenn ihr den "Alpine Circle" 2026 selbst erleben möchtet, ist dieses Angebot von ZEIT Reisen das richtige für euch.
  • Hier könnt ihr außerem mehr über die Region Davos Klosters und mögliche Aktivitäten vor Ort und rundherum erfahren.

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00:00:09: Es gibt Leute, die sagen, bei der Deutschen Bahn, die schönste Strecke sei nicht die Albula Strecke, sondern das sei die Strecke von Davos nach Willisau. Sie ist ja im unteren Streckenteil, führt sie durch die Zügel Schlucht und ist damit wildromantisch mit viel Brücken, mit viel Stützmauern und Viadukt, einigen Produkten und eben mit dem Wissen der Wertung.

00:00:50: Man schaut aus dem Fenster und sieht weite grüne Wiesen unter schroffen Felsen.

00:00:58: Mal hohe Berge und dann wieder tiefe Schluchten.

00:01:05: Später reißende Flüsse und ab und an ganz stille See. Der Blick streift kleine Häuser und große Burgen. Das Fenster gehört zu einem Zug. Und dieser Zug, der fährt im Kreis. Entlang des sogenannten Alpine Circle. Nämlich eine Rundreise, die durch den Schweizer Kanton Graubünden führt. Man kann sie mit dem Auto und dem Camper, mit dem Motorrad oder eben mit dem Zug zurücklegen.

00:01:40: Und in einem dieser Züge, auf dieser Strecke sitzen wir. Ich bin Jonas. Und ich bin Anna.

00:01:48: Wir schauen aus dem Fenster, steigen ein und wieder aus und folgen dabei einem roten Faden der rhätischen Bahn, die uns durch Graubünden fährt. Und euch nehmen wir mit.

00:02:05: Das ist überm Berg. Und in diesem Podcast reisen wir durch die Schweiz. Und in den drei Folgen dieser Staffel geht es nach und durch Graubünden, dem größten Kanton im Südosten des Landes.

00:02:19: Wir halten in der Region Davos Klosters Besuchen School im Unterengadin und beenden unsere Rundreise schließlich in Pontresina im Oberengadin.

00:02:32: Was dort und auf dem Weg zu entdecken gibt. Was Graubünden ausmacht seine Natur, Kultur und Kulinarik. Das hört ihr in dieser Podcast Staffel.

00:03:19: Davos.

00:03:22: Wer Davos hört, denkt wahrscheinlich als Erstes an das Weltwirtschaftsforum. Einmal im Jahr tragen Vertreterinnen aus Wirtschaft, Politik oder Wissenschaft aus aller Welt hier in Davos. Aber auch für die, die nicht oder zumindest nicht primär über Wirtschaftspolitik sprechen wollen. Auch für die gibt es in Davos einiges zu erleben. Und was? Das finden wir raus.

00:03:48: Wir starten dafür aber nicht im Zentrum der Stadt, sondern etwas außerhalb auf dem Weg dahin. Denn für einige ist genau dieser Weg schon das Ziel. Mit der Bahn zu fahren ist immer ein Highlight. Das sagt Conrad Singh. Und Conrad hat sich schon im Kindesalter mit dem Eisenbahnvirus angesteckt.

00:04:18: Ja, das ist, muss ich fast in die Familiengeschichte zurückblicken.

00:04:25: Ich bin in vierter Generation bei der Bahn und mein Sohn ist auch bei der Bahn, allerdings bei den SBB. Und so hat sich wahrscheinlich das Virus ist weitergegangen oder entwickelt.

00:04:44: Tatsächlich ist Conrads Leidenschaft und Expertise aber nicht nur viral bedingt. Conrad Zink hat Ingenieurswesen studiert und jahrelang in diesem Bereich gearbeitet.

00:04:56: Ich war 40 Jahre bei der Bahn. Meine Aufgabe als Bauingenieur war der Unterhalt der Geleise, Tunnels und Brücken auf einem gewissen Abschnitt und der Bahn und insbesondere auch den Abschnitt hier von Davos nach Felis uhr. Wir treffen Konrad ungefähr auf der Hälfte dieses Bahnabschnitts zwischen Davos und Ili Sur.

00:05:28: Wir begrüßen uns im Davoser Ortsteil Wiesen bzw am Wiesener Bahnhof, 17 Kilometer von Davos entfernt. Und bevor wir uns anschauen, wofür wir hergekommen sind, setzen wir uns mit Konrad in den Warteraum des Bahnhofs Wiesen. Und dieser Bahnhof ist eine Art Minimuseum. Hier kann man. Hier wartet man auf den Zug. Praktisch.

00:05:51: Warteraum. Und geht dein Weg? Ausstellung Über das

00:05:56: Essen. An den Wänden hängen Bilder und Texte zu dem Bauwerk, das hier ganz in der Nähe steht und das wir uns gleich zusammen mit Konrad anschauen wollen. Das Wiesener Viadukt. Aber was genau ist denn überhaupt ein Viadukt? Viadukt nennt man eigentlich eine größere, umfassendere Brücke. Wenn es klein ist, dann ist es eine Brücke. Und wenn ein größeres Objekt ist, so wie eben das Wiesner Viadukt oder der Landwasser wie du, dann gebraucht man bei uns in der Schweiz jeweils das Wort Viadukt.

00:06:34: Das Wiesner Viadukt ist nicht nur irgendein größeres Objekt. Es ist die höchste Brücke der Rhätischen Bahn, also der Eisenbahngesellschaft, die hier im Kanton Graubünden die Schienen betreibt. Die Bilder und Videos vom Land Wasser Viadukt, das Konrad gerade erwähnt hat, Die werden viele kennen. Das Land Wasser Viadukt ist nämlich so etwas wie die Eisenbahnbrücke Graubünden und der Rhätischen Bahn. Die Schienen verlaufen in einer großen Kurve direkt in einen Tunnel im Fels.

00:07:04: Schon eindrucksvoll, Aber wir entscheiden uns in dieser Folge für den Underdog. Das Wiesinger Viadukt und das Land Wasser Viadukt liegen aber ganz nah beieinander. Und sie sind beide Teil der erst kürzlich lancierten Land Wasser Welt. Diese Land Wasser Welt ist eine Erlebniswelt, die wie der Name schon ein wenig verrät, landwirtschaftlich interessante Orte Wasser, Wald und eben Bahnstrecken und Viadukt umfasst. Und Land? Wasser ist auch der Name des Flusses, der durch das Gebiet hier fließt.

00:07:37: Die wichtigsten Fakten zum Wiesner Viadukt hat Konrad natürlich auch für uns parat. Dem Eisenbahnvirus sei Dank. 210 Meter Länge, fast 90 Meter Höhe und etwa 10.000 Kubikmeter Mauerwerk. Diese 210 Meter kann man übrigens auch zu Fuß zurücklegen.

00:08:02: Man geht jetzt praktisch über einen sehr reißenden Fluss und drumherum türmen sich die Bäume auf den Bergen.

00:08:15: Es ist ein. Ding. Und zwar direkt neben den Bahnschienen. So dass ich sie anfassen könnte. Direkt neben mir. Wenn er jetzt kommen würde, könnte ich den Zug anfassen. Bei 90 Metern Höhe sollte man dabei nur besser schwindelfrei sein. Und auch wenn das nur eine von uns beiden ist, laufen wir gemeinsam mit Konrad vom Bahnhof Wiesen wenige Minuten zum Viadukt. Es ist nicht ohne. Ich habe Angst, mich zu bewegen, damit mir nichts runterfällt. Aber es ist toll.

00:08:44: Oh Gott. Das ist Höhenangst. Angst. Und darüber. Und wahrscheinlich hört man es. Es regnet ein wenig.

00:08:55: Beim Überqueren fragen wir Konrad, wo eigentlich die höchste Stelle des Viadukt ist. Die höchste Stelle ist hier. Konrad sagt Das erkennt man beim Drüberlaufen meistens relativ schnell. Er guckt einmal quer über das Viadukt und findet die Stelle, nach der er sucht. Ja. Die habe ich gut gefunden. J. Tipp A.

00:09:17: Weil jeder. Jeder, der vorbeiläuft. Nimmt einen. Stein.

00:09:24: Konrad erzählt, dass Besucherinnen an der höchsten Stelle des Viadukt stehen bleiben und sich einen Stein aus dem Gleisbett nehmen und ihn dann vom Viadukt in die Land Wasser, also den Fluss werfen. Soll Glück bringen, vermute ich. Und weil das eben viele Besucherinnen machen, ist das Gleisbett an der höchsten Stelle ziemlich steinarm und die Bahn muss es regelmäßig Mäßig auffüllen. Aber nicht nur die Höhe des Wiesner Viadukt ist besonders. Auch seine Entstehung und sein Alter. Ganz jung ist die Brücke nämlich nicht mehr.

00:09:59: Der Bau des Wiesner Viadukt ist im September 1906 gestartet. In Betrieb ging die Brücke dann im Juli 1909. Also knapp drei Jahre später. Ursprünglich oder ganz am Anfang war eine Stahlbrücke vorgesehen.

00:10:19: Man hat dann aber festgestellt, dass das schwierig ist. Es gab ja noch keine Straßen hierher. Es gab noch keine Bahn hier. Und diese Eisenteile zuzuführen, wäre viel zu aufwendig gewesen.

00:10:37: Zum andern hatte die städtische Bahn beim Bau die Philosophie möglichst Naturgerechte Brücken wie adukte zu bauen. Es wäre organisatorisch und finanziell schwieriger und weniger naturfreundlich gewesen, Eisenteile zu beschaffen. Deswegen haben sich die Bauherren für Stein als Hauptmaterial entschieden. Und so entstand ein Steinbruch in Sichtweite der Brücke. Und der ist noch heute zwischen den Bäumen erkennbar.

00:11:08: Weitere Steine und Materialien wurden aus einem nahegelegenen Ort herangeschafft. Und man bedenke. Damals gab es hier offensichtlich eben keine fertige Bahnstrecke, aber auch keine Autos. Überhaupt waren die im ganzen Kanton erst ab 1925 erlaubt. Das ganze Material musste also händisch und mithilfe von Kutschen angefahren werden.

00:11:36: Um die Steine nun zu einer Brücke zu verarbeiten, braucht es aber erst mal ein sogenanntes Lehrgerüst aus Holz. Also eine Art Hilfskonstruktion, die wie die spätere Steinbrücke von einem Berg zum anderen reicht. Das Lehrgerüst gibt die Form der späteren Steinbrücke vor und stützt den Bau.

00:11:58: Das Lehrgerüst des Wiesner Viadukt war aber nicht nur technisch für den Bau notwendig, sondern viel mehr. Es sind ja eigentlich Kunstwerke nur entstanden, die eigentlich nur für den Bau des Viadukt es und wurden anschließend wieder abgebrochen, weil die nützen ja nichts mehr, außer das hölzerne Lehrgerüst, das hier am Wissen erstellt wurde. Da hat ein Mann mitgewirkt, der eigentlich fast Europa bekannt wurde, damals für den Bau solcher Gerüste.

00:12:37: Das war der Herr Richard Koray Aus drin. Er war Zimmermann von Beruf und hat sich spezialisiert auf solche Brücken. Gerüste. Richard Koray, der Brückenbauer, war nicht nur in der Schweiz aktiv, sondern weltweit. Er hat zum Beispiel das Gerüst für die Bagdadbahn gebaut, eine Eisenbahnstrecke, die durch die Türkei, Syrien und Irak führt. Koray ist damals also international bekannt für seine Konstruktion.

00:13:09: Aus diesem Grund ist die Aussichtsplattform gegenüber vom Wiesener Viadukt auch nach ihm benannt. Koray hat aber übrigens auch ich sag mal interessante Ideen für die Kindererziehung.

00:13:26: Wenn er so ein Lehrgerüst fertig erstellt hatte, also noch kein Mauerwerk darauf war. Dann ist er mit seinem Sohn auf dem Arm über das Lehrgerüst Gerüst gelaufen

00:13:43: und die Idee dahinter war, dass sich seine Söhne an die Höhe gewöhnen. Man muss sich ja vorstellen, damals gab es noch keine Schutzgerüste, nichts. Die Leute standen frei auf diesen Balken, bauten diese auf. Und da war natürlich schön, dass man keine Höhenangst hatte. Wesentlich für den Beruf. Wäre ich mal so an Höheren geführt worden, dann würde es mir heute auf dem Viadukt bestimmt anders gehen.

00:14:22: Dass die Bahnstrecke zwischen Davos und Sur auch heute noch befahren werden kann, ist übrigens unter anderem Conrad zu verdanken. Ja, vor etwa 30 Jahren war einmal die Idee von der Deutschen Bahn und vom Bund, also von der Eidgenossenschaft die Strecke Davos viel uhr einzustellen. Das im Zusammenhang mit dem Neubau des Vereinen Tunnels. Bei uns hat sich dann eine Interessengemeinschaft gebildet, von Leuten aus Wiesen, aber auch von der städtischen Bahnwiesen Umgebung bis Chur.

00:15:01: Um diese interessante Strecke möglichst erhalten zu können. Konrad hat also zusammen mit anderen Eisenbahnenthusiasten die Interessengemeinschaft Zügen Land Wasser gegründet. Die Interessengemeinschaft will die touristische Entwicklung im Gebiet mitgestalten und die Natur, Kultur und Geschichte der Region vermitteln. Die Mitglieder führen Besucherinnen der Region durch Teile der Landwasserwelt und erklären Wissenswertes zum Bau und zur Entstehung der Visadukte.

00:15:33: Und die IG Zügen Landwasser setzt sich bis heute für den Erhalt der Strecke und der Viadukt ein.

00:15:45: Obwohl das Gießener Viadukt also fast 120 Jahre alt ist, rollen die Räder der Rhätischen Bahn auch heute noch drüber. Wer möchte, kann sich so ein bisschen zurückversetzen lassen in die Anfänge des 20. Jahrhunderts, also in die Zeit, in der das Viadukt gerade entstanden war. Ab und zu fährt nämlich der historische Zug auf der Strecke zwischen Philipp Suhr und Davos. Statt einem modernen Cockpit befindet sich eine originalgetreue Lokomotive vorne. Die Waggons sind mit Holzbänken ausgestattet und die Innenwände Vertäfelung.

00:16:16: Und in der Mitte des Zuges befindet sich ein Aussichtswagen mit offenem Dach und offenen Seiten zum Hoch und Rausgucken. Aber damit Sie vorgewarnt sind. Also man hat zum Beispiel auf dieser Strecke, da wo es viel ist, wo wir zwischen Mondstein und viel zu viele Tunnels haben dann wieder Brücken hat man schon genannt. Das sei wie auf einer Geisterbahn.

00:16:47: Aber nach jedem Tunnel eröffnen sich vor den Fenstern des Zuges auch wieder Berge, Wiesen und Flüsse mit Wasserfällen. Wildromantisch. Um es mit Conrads Worten zu sagen.

00:17:11: Und damit, wie versprochen, an unserem ersten Ziel.

00:17:25: Davos liegt auf gut 1500 Metern und ist damit Europas höchstgelegene Stadt. Hier gibt es sechs unterschiedliche Ortsteile, die allerdings mitunter ein ganzes Stück auseinanderliegen. Eingangs haben wir ja schon erwähnt Bei Wirtschaftsinteressierten ist Davos vor allem für das Weltwirtschaftsforum bekannt. Man kann hier aber auch alle möglichen Outdooraktivitäten machen, weil Davos umringt ist, von Bergen einen See hat und die Landmasse. Viele Besucherinnen kommen zum Beispiel zum Skifahren her, zum Snowboarden oder zum Rodeln.

00:18:03: In der Mitte des 19. Jahrhunderts war Davos aber für einige Zeit aus einem ganz anderen Grund das Ziel vieler Besucherinnen. Die kamen damals nicht her, um Urlaub zu machen. Sondern sie waren hier Patientinnen. Davos war nämlich lange Zeit ein sogenannter Luftkurort mit vielen Sanatorien und Lungenkliniken. Besonders Menschen, die unter der Lungenkrankheit Tuberkulose litten, kamen hier in die Gegend, um frische Davoser Luft zu atmen.

00:18:33: Denn Davos war und ist relativ niederschlagsarm und hier herrscht eine niedrige Luftfeuchtigkeit. Die Sommer sind mild, aber sonnig und auf über 1500 Metern gibt es nur wenige Pollen und kaum Hausstaubmilben. Damals gute Bedingungen, um sich von der Tuberkulose zu erholen. Und wie das Gesundwerden in Davos damals aussah und vonstatten ging, das haben wir uns angeschaut. An dem Ort, der stellvertretend für diese Zeit steht. Und vielleicht kann man sogar sagen, wir sind dafür ein wenig zurück gereist in der Zeit.

00:19:20: Und um das zu tun, muss man in eine Standseilbahn einsteigen.

00:19:27: Die bringt einen vom Davoser Zentrum ungefähr 300 Meter einen Berg nach oben. In knapp vier Minuten gelangt man so nämlich zur Schatzalp und damit zu einem Hotel, das früher gar keines war. Das heutige Berghotel Schatzalp war früher nämlich auch mal eines dieser vielen Davoser Sanatorien.

00:19:55: Wir verlassen die Bergstation.

00:20:04: Laufen einen kurzen Kiesweg entlang Richtung Hotel.

00:20:10: Und treten durch den Haupteingang in die alte Lodge.

00:20:17: Hi, vielen Dank für die Zeit. Gerade Sonne mitgebracht. Ja, genau. Und hier treffen wir Paolo Bernardo. Direktor der Schatzalp in Davos. Und nachdem wir diesen ersten kurzen Blick vom Inneren des Hotels erhaschen konnten, führt Paolo uns zunächst wieder nach draußen. Sollen wir raus? Das Hotel thront und das kann man wirklich so sagen auf der Alb. Man blickt auf grüne Wiesen, weiße Gipfel in der Ferne und nach unten ins Tal auf Davos. Es gibt die Wanderwege.

00:20:49: Im Sommer gibt es eine Sommerrodelbahn, im Winter eine Winterschlittenbahn, ein hauseigenes Skigebiet, das man als Hotelgast gratis nutzen kann. Und einfach viel Natur, viel zu entdecken.

00:21:03: Rund ums Hotel ist es ziemlich cool. Unter anderem, weil die Hotel Mitarbeitenden einen botanischen Garten, das Alpinum betreiben.

00:21:14: Mit verschiedenen Erben für verschiedene Pflanzen. Hier pflanzen sie Gewächse von marokkanischer Minze bis Edelweiß an. Wir haben uns gefragt, ob du weißt, wann das Edelweiß blüht, weil wir gesehen haben. Wie jetzt erst 1. August September. Ringsherum stehen Laubbäume, Tannen und Beschilderungen für die Wanderungen, die ab hier starten. Etwas weiter entfernt liegt der hoteleigene Sessellift. Hier ist der botanische oder der zweite Botanische Garten, der das Buga Bach Album.

00:21:45: Ich sage. Immer, Falls ihr den Wasserfall. Nicht findet. Fällt euch auf die Brücke. Aber man sieht ihn häufig.

00:21:54: Wir haben einen eigenen Wasserfall.

00:21:58: Am Eingang des Hotels hängt ein Schild, auf dem steht Historic Hotel. Den Hinweis braucht es eigentlich gar nicht, denn allein, wenn man sich das Berghotel Schatzalp von außen anguckt, fühlt man sich zurückversetzt.

00:22:18: Hier seht ihr vereinzelt Bäume. Die haben wir gepflanzt für Hochzeitspaare. Das Hotel ist im Jugendstil gebaut, ein weiß und gelbfarbener Komplex mit roten Details am Dach und großen Balkonen mit weißen, schnörkeligen Geländern.

00:22:36: Paolo führt uns durch das Hotel. Damals nicht als Hotel konzipiert, sondern als Luxus Sanatorium. Entsprechend sind die Zimmer etwas größer. Wir laufen auf einem rot gelb gemusterten Stoffteppich durch die Hotelflure, durch einen eindrucksvollen Speisesaal mit hohen Decken und original Tischen mit gusseisernen Beinen. Hier sieht es nach Speisen. Genau

00:23:03: den Speisesaal. Wir nennen ihn Jugendstil. Restaurant und Restaurant Dürfen alle vorbeikommen und hier die Atmosphäre genießen. Wir fahren mit einem Aufzug von Stockwerk zu Stockwerk. Aufzug 1900 noch mit diesen Türen zu dritt. Könnt ihr rein oder können wir rein? Der hat goldene Gittertüren und goldene Knöpfe, einen roten Teppich am Boden und an den Wänden. Abenteuerlich, aber wirklich toll.

00:23:35: Ihr seht. Wow.

00:23:39: Wir gucken uns an, wo Hotelgäste sonst für einen Drink Platz nehmen. In der extra Lounge der Röntgenlounge, die benannt ist nach ihrer ursprünglichen Nutzung. Set ist noch beleuchtet, wie damals auch von beiden Seiten zum. Dran hängenden. Röntgen Bilder. Auch heute findet man im Saal noch beleuchtete Milchglasscheiben, die früher dazu dienten, Röntgenbilder der Sanatorium Spatientinnen an ihnen aufzuhängen und die jetzt buntes Licht in den Raum werfen.

00:24:12: Da, wo die Fenster jetzt offen sind, man durchsichtige Scheiben oder auch nicht aus Scheiben wurden aber natürlich beleuchtet vom Sonnenlicht. Ja, genau. Und hier hinter der Tür stand dann das Gerät, das Röntgengerät gezeigt hat.

00:24:29: Dann wurden sie durchleuchtet und hier gab es dann einfach die Gespräche dazu. Ja, auch das Waschbecken ist noch da.

00:24:40: Zum Apero könnte man sich also rein theoretisch noch die Röntgenaufnahme seines linken Fußes angucken. Vor kurzem haben wir noch das Chefarztbüro restauriert.

00:24:53: Mit der ETH in Zürich

00:24:57: und wir haben alte Bäder gefunden und entsprechend werden wir wieder zurückgebaut. Wow.

00:25:10: Auf den Hotelfluren hängen große alte uhren, die wahrscheinlich mal dazu dienten, die Patientinnen an ihren nächsten Behandlungstermin zu erinnern. Was lustig ist Die waren drei Minuten Vorgestellt. Das heißt, man hatte, wenn sie auf Punkt stand, 0.12, hatte man noch drei Minuten Zeit, um die Bahn zu erreichen. Und das reicht wirklich ungefähr von hier oben bis zur Bahn. Drei Minuten schafft man. Richtig. Gut. 15 Minuten.

00:25:42: Entsprechend hat man eigentlich keinen Zeitdruck.

00:25:46: Eine schöne Geschichte. Und man begegnet überall Erinnerungsstücken aus längst vergangenen Zeiten. Hier sind die Deckenlampen. Auch da habe ich Bilder von 1900 gefunden. Und eine fehlt. Eine fehlt. Klingeln auf dem Flur zum Beispiel, mit denen man damals das Pflegepersonal zu sich ins Zimmer rufen konnte. Oder alte Wasserspender, an denen sich die Ärzte die Hände vor der Visite gewaschen haben.

00:26:18: Sie gehen eine halbe Treppe runter.

00:26:30: Und dann laufen wir über unsere Gruppe. Verlässt man das Hotel wieder, führen draußen etliche Wanderwege nach unten ins Tal oder nach oben Richtung Gipfel. Wir laufen mit Paolo, den wohl berühmtesten von ihnen entlang dem Thomas Mann weg, bis wir an dessen Endpunkt, dem Thomas Mann Platz, ankommen. Dort setzen wir uns zusammen mit Paolo hin. Und genießen die Aussicht. Wir stellen dem Hotelmanager noch ein paar Fragen zum Hotel der Schatzalp und zu ihm selbst, denn Paolo kommt.

00:27:01: Aus dem Münsterland. Und dann habe ich mich irgendwann mal beworben in der Schweiz

00:27:10: und habe im Berner Oberland gearbeitet. Später kam er dann als Food and Beverage Manager zum Berghotel Schatzalp. Und er wusste sofort Das ist der richtige Platz. Es ist eine eine Herausforderung, hier oben zu arbeiten. Logistik. Unter anderem. Alles aus Davos hochzubringen. Über die Bahn. Enge Wege im Hotel. Das Hotel an sich nicht ausgelegt für Gastronomie. Das alles miteinander zu verbinden und einen tollen Service.

00:27:41: Den Gästen zu bieten. War ist heute auch noch eine Challenge. Und diese Challenge hat er angenommen. Und bin immer noch da. Und mittlerweile dann als als Director. Besonders wichtig ist, dass Paolo das historische Erbe des Hotels aufrechtzuerhalten. Mit der Bahn ist Davos Ende 1890 sehr beliebt geworden als Kurort. Und entsprechend haben Lucius Spengler und Jan Holzber ihm dieses Hotel oder damals eines der luxuriösesten Häuser Europas gebaut und als Sanatorium betrieben, um Patienten aus aller Welt die Möglichkeit zu geben, geheilt zu werden an der frischen Luft und dem trockenen Klima hier oben.

00:28:37: Tuberkulosekranke, also Lungenkranke, die

00:28:41: schwere Atem Schwierigkeiten hatten, wurden hier geheilt. Das Sanatorium auf der Schatzalp war damals also nicht irgendein Sanatorium, sondern ein echtes Luxus sanatorium. Es gab nämlich vergleichsweise früh elektrisches Licht und fast noch besser. Beheizte WC Deckel und alles, was man sich wirklich damals einfach nur vorstellen konnte. Und was die, die sich das leisten konnten, sicherlich auch schon zu Hause hatten.

00:29:12: Abgesehen von der von den besten Ärzten,

00:29:18: Die es hier oben gab. Das Sanatorium Schatzalp wurde 1900 eröffnet. Es ist und war aber nicht nur bei Lungenpatientinnen bekannt, sondern mindestens genauso bei Literaturfans.

00:29:33: Der Zauberberg gehört genauso zur Geschichte wie wie das Alpinum oder wie die Chefärzte damals. Der Zauberberg erklärt sehr, sehr genau, wie das Leben damals war.

00:29:47: Und Thomas Mann, auch wenn er nicht als Gast hier oben war oder nicht hier geschlafen hat, war ja sicherlich hier oben und kannte sicherlich auch Patienten,

00:29:59: die hier oben. Waren. Eine berühmte Sanatorium Gästin war Katia Mann, die Frau vom Autor Thomas Mann. Sie war zwar nicht auf der Schatzalp untergebracht, aber ganz in der Nähe, im Wald Sanatorium weiter unten in Davos, so um 1912 war das, und Thomas Mann hat seine Frau natürlich besucht. Und dank dieser Besuche in Davos, den Sanatorien und auf der Schatzalp wurde er inspiriert, und zwar einen seiner berühmtesten Romane zu schreiben Der Zauberberg.

00:30:36: Sie gingen geräuschlos den Kokosläufer des schmalen Korridors entlang. Glocken aus Milchglas sandten von der Decke ein bleiches Licht. Die Wände schimmerten weiß und hart, mit einer lackartigen Ölfarbe überzogen.

00:30:54: An zwei Stellen des Ganges auf dem Fußboden vor den weiß lackierten, nummerierten Türen standen gewisse Ballons. Bauchige Gefäße mit kurzen Hälsen, nach deren Bedeutung zu fragen Hans Castorp fürs erste vergaß. Hier bist du, sagte Joachim, Nummer 34. Rechts bin ich, und links ist ein russisches Ehepaar.

00:31:16: Den Zauberberg haben wir in, ich glaube 15 Sprachen in der Villa, unter anderem auch Corinth. Na ja. Es ist ein bisschen spät. Der Roman erschien 1924, wie es in einem Sanatorium so zuging. Das kann man also nicht nur mit einer Zeitreise auf die Schatz zumindest nachempfinden, sondern man kann das auch schwarz auf weiß im Zauberberg nachlesen. Indem er sich die Hände trocknete, trat er mit gepuderten Backen in seiner Idecos Unterhose und roten Saffianpantoffeln auf den Balkon hinaus, der durch lief und nur vermittelst undurchsichtiger, nicht ganz bis zum Geländer vortreten der Glaswände in einzelne Zimmer Bereiche geteilt war.

00:32:02: Hier auf der Terrasse? Ja, gerne. Hier sind ja jetzt schon die neuen Balkongeländer installiert. Zum Glück haben wir gerade. Das sind die Originale. Richtig. Das sind die Originalen. Die, wo sie die Balkone gebaut haben. Habe ich nicht. Ist es denn jetzt hier drauf zu liegen? Ich leg mich rein.

00:32:20: Und Aussicht zu genießen ist wenig hinderlich. Der neue. Balkon.

00:32:30: Der Morgen war kühl und wolkig. Gestreckte Nebelbänke lagen unbeweglich vor den seitlichen Höhen, während massiges Gewölk weißes und graues auf das fernere Gebirge niederhing. Flecken und Streifen von Himmelsblau waren hie und da sichtbar, und wenn ein Sonnenblick einfiel, schimmerte die Ortschaft im Talgrund weiß gegen die dunklen Fichtenwälder der Hänge. Irgendwo gab es Morgenmusik, wahrscheinlich in demselben Hotel, wo man auch gestern Abend Konzert gehabt hatte.

00:33:02: Choralakkorde klangen gedämpft herüber. Nach einer Pause folgte ein Marsch, und Hans Castorp, der Musik von Herzen liebte, da sie ganz ähnlich auf ihn wirkte wie sein Frühstücksborter, nämlich tief beruhigend, betäubend zum Dösen überreden, lauschte wohlgefällig den Kopf auf die Seite geneigt, mit offenem Munde und etwas geröteten Augen.

00:33:35: Heute ist die Luft in Davos zwar immer noch gut, Sanatorien gibt es allerdings keine mehr. Das goldene Zeitalter der Luftkuren ging nämlich in der Mitte des 20. Jahrhunderts zu Ende. Denn Tuberkulose kann man mittlerweile ziemlich gut behandeln. Dank der Entdeckung und Entwicklung von Penicillin, also Antibiotika. Und der Geschäftszweig Tuberkulose ist eigentlich abgestorben und es gab immer weniger Patienten, die kamen.

00:34:06: Und entsprechend musste man umdenken und aus dem Sanatorium Das Hotel. Und das war vor ungefähr 72 Jahren. Aber ehrlicherweise, so viel hat sich im heutigen Berghotel zumindest vor den Kulissen seitdem gar nicht getan. Klar wird immer wieder saniert, aber eben immer mit dem obersten Ziel, die Historie des Hauses zu erhalten. Paolo kauft zum Beispiel keine neuen Lampen, sondern recherchiert monatelang, bis er 100 Jahre alte Originale gefunden hat.

00:34:37: Oder Menschen, die ihm die originalgetreu nachbauen. Wir halten die die Räume, wie sie sind und verzichten auch heute noch auf Fernseher und möchten die Gäste dazu animieren, dass sie miteinander reden, was heute immer weniger wird. Und die öffentlichen Plätze nutzen und die Natur nutzen, wenn sie hier sind. Und das ist auch genau das, was unsere Gäste tun.

00:35:08: Sie sind nicht oder zumindest bei gutem Wetter wenig im Haus oder nutzen einfach Terrassen, die Balkone, um zu entspannen und den Kopf frei zu machen. Und wie er den Kopf frei macht, wenn er mal gerade nicht arbeitet. Hier oben, Das haben wir Paolo zum Abschluss unseres Treffens auch noch gefragt. Du merkst, es ist nicht zu warm. Sonnig heißt nicht, dass wir schwitzen, sondern sonnig. Und das ist auch die Temperatur, an die wir hier oben gewöhnt sind.

00:35:39: 2021 Grad. Man kann schön wandern gehen.

00:35:45: Für mich. Ich laufe den Berg rauf. Ich habe das vorhin ja schon gesagt, dass ich letzte Tage dann den Sessellift genutzt habe und bin rauf auf den Berg und sehe die Pflanzen und freue mich an den Schmetterlingen und an dem Vogelgezwitscher. Und ich glaube, das ist. Das ist perfekt. Es braucht nicht mehr. Nach einem perfekten Tag kann man entweder im Hotel Schatzalp übernachten und den Hotelfernseher gegen einen Weitblick vom Balkon eintauschen.

00:36:15: Oder man nimmt so wie wir die Zeitreisekapsel oder Standseilbahn wieder nach unten ins Dorf. Bevor es dann für uns weitergeht.

00:36:37: Aber sowohl bei Zeit als auch bei Urlaubsreisen durch Graubünden gilt Bitte keine Eile.

00:36:47: Schön.

00:36:50: Wenn man hier in Graubünden sagt. Pacific, das bedeutet so viel wie entspannt, locker, gemütlich, ohne Hetze, vollkommen gelassen. So lassen wir es auch bei unserem nächsten und letzten Stopp in Davos angehen. Und zwar mit Sebastian Degen. Wir treffen ihn im Davoser Ortsteil Mondstein. Mondstein liegt etwas höher als das Davoser Zentrum auf knapp 1630 Metern und ist so 20 Autominuten vom Stadtkern Davos entfernt.

00:37:21: Man läuft direkt darauf zu.

00:37:24: Mondstein leben ungefähr 200 Menschen. Hier gibt es eine Schule, zwei Restaurants, einen Dorfladen und zwei, ich betone zwei Kirchen. Und es gibt die Brauerei, in der Sebastian arbeitet. Hallo. Hi. Sollen wir rein? Dürfen wir rein? Hallo. Hallo. Dürfen wir. Rein? Hi. Hi. Hi. Hi. Ich bin der Basti aus Mittelfranken. Und ich bin der Braumeister. Geschäftsführer hier oben. Sebastian Degen braut hier und leitet die Geschäfte der Biervision Mondstein AG, die hinter dem Mond Steiner Bier steht.

00:38:00: Und wie er selbst verrät. Sebastian ist kein Mundsteiner, Nicht mal Schweizer, sondern Franke. Er kam zum Ersten Mal 2010 nach Mondstein, machte danach noch mal ein paar Stationen anderswo seinen Meister und kehrte 2018 zurück. Genau. Aber wie kamen die Brauer überhaupt darauf, ausgerechnet hier oben auf 1600 Metern Bier zu brauen? Brauerei ist so entstanden. Es waren vier Freunde, haben eine Idee gehabt, und die Idee haben sie sozusagen weitergezogen.

00:38:35: Haben erst mal 2000 Liter Wasser abgefüllt, haben 2000 Liter Wasser auf Zürich gefahren und Bier abgefüllt oder Bier gebraut, dann abgefüllt, das ganze Bier dann am ersten Mondsteine fest verkauft. Und es hat so bombig eingeschlagen, dass man gesagt hat Wir machen das nochmal. Und nochmal und nochmal und. Nochmal, nochmal. Und irgendwann wurde mal das Ganze zum Schmarrn und die Leute haben gesagt Komm, wir machen die 2000 Liter Runter auf Zürich, sondern Braunes hier oben ein Mondstein.

00:39:07: Oben in Monstein ist die Brauerei in eine alte Sennerei eingezogen. Ein kleines, verwinkelte Haus im Ortskern, so klein, dass die Bierkisten nicht in einem Lager, sondern vor dem Haus gestapelt werden. Genau. Das war eher so Molkerei hier im Obergeschoss, wo die ganzen Tanks hier sind, wo die Wohnung vom Senn unten im Keller in dem großen Käsekessel sind. Das war der Käse. Käsekessel. Da hat man Käse gemacht und. Und wo es so da steht, die Kupferkessel, da hat man eigentlich Käse gemacht.

00:39:41: Da war die Produktionsstätte. Bevor die Brauer sich aber fest in Mondstein niedergelassen haben, durfte die Dorfgemeinschaft darüber abstimmen, ob sie die Bierproduzenten überhaupt hier haben wollen. Das Ergebnis 21 Nein Stimmen 33 Ja, Stimmen. Sebastian findet die richtige Entscheidung gut. Was soll er auch anderes sagen. Wenn sie Brauerei in Mondsteine geben würde, würde man Stein nicht mehr so attraktiv sein, wie wenn es nur ein Restaurant hier oben hätte. Zumindest kann die Brauerei das Tüpfelchen sein, denn Achtung, Kurzer Exkurs Ein Besuch in Mondstein sind vielleicht auch die rund 15 erhaltenen und hölzernen Speicher wertspeicher.

00:40:24: Das ist Walliser Deutsch für Speicher. Und dahinter verbergen sich traditionelle Gebäude, die aus dem Kanton Wallis stammen und deren Bauweise vor über 700 Jahren dank Einwanderern nach Mondstein gebracht wurde. Oder man geht einen der vielen Wanderwege, die nach Monstein führen oder aus Monstein heraus. Sport machen. Rauf, runter, rauf, runter. Ich bin in dieser Hinsicht ein relativ fauler Sack.

00:40:54: Aber ich habe es ja eigentlich schön. Also schöne Brauerei. Man kann sein Produkt selber trinken. Aber für Wanderung ist Sebastian selbst nicht zu gewinnen. Wenn der Herrgott gewollt hätte, dass er die Berge besteigt, wäre Steinbock gewonnen. Deswegen bleibe ich lieber unten. Und trotzdem ziert der Steinbock das Etikett des Haustieres. Oder korrekterweise Hus Bier. Ich wollte Bier probieren. Ja, ja. Ja, sicher. Auf jeden Fall. Was wollt ihr denn für Bier? Na ja. Mit euren Sorten insgesamt. Das müsstest du. Ja, müsste.

00:41:24: Ja, Das ist die Empfehlung des Hauses. Die Villa des Hauses. So. Also, wir hätten einerseits Steinbock. Passend, weil der Steinbock das Wappentier Graubünden. Ist. Ist unser dunkles Bockbier. Was wir das ganze Jahr machen, hat 6 % Alkohol. Oder wollte mal

00:41:43: das Wetter gucken. Es wäre ein dunkles Bier, leicht rauchige Note oder einfach ein helles. Ja, dann nehme ich den Steinbock und wir probieren beides. Das Husbier ist ein helles und übrigens Sebastians Lieblingsbier. Also naja, zwei Lieblingsbier. Mein persönliches Lieblingsspiel Freibier. Der Gemütlichkeit und Gagbeauftragte des Tages zeigt uns bei unserem Besuch seine Brauerei. Da kommt er.

00:42:11: Hi.

00:42:14: Sehr positiv. Das ist für die Tonne.

00:42:23: Als hätten wir einen Steinbock. Ist Trip. Kann schon mal probieren. Ich probiere mal!

00:42:38: Das ist auch geil. Das ist saulecker. Das ist richtig lecker.

00:42:44: Sebastian führt uns entlang der Stationen des Brauprozesses und durch die verschiedenen Räume, die, wie bereits erwähnt, an manchen Stellen relativ verwinkelt und eng sind. Gut. Na gut, dann schauen wir mal nach oben.

00:43:03: Oh, das war knapp. Oh ja. Auf dem Kopf. Nee, alles gut. Ich hab's. Ich hätte es beim Hingehen schon checken müssen. Ich bin aber ein Trottel. Und Sebastian erklärt dabei, wie Bier überhaupt hergestellt wird. Achtung, jetzt kommen ein paar Fakten. Der erste Schritt ist das sogenannte Melken von Getreide.

00:43:26: In der Regel ist das Gerste. Dabei wird das Korn mithilfe von Wasser zum Keimen gebracht und anschließend getrocknet. Durch die Trocknung Temperaturen entstehen verschiedene Grade. Also gerade vom Malz, wo dann später auch die verschiedene Bierfarbe entstehen. Im nächsten Schritt, dem Maischen, wird das Malz dann mit Wasser erhitzt. Enzyme sorgen dafür, dass die enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt wird. Die Flüssigkeit, die daraus entsteht, nennt man Würze.

00:43:59: Die wird wiederum gekocht und mit Hopfen versetzt. Der sorgt für Bitterkeit und Aroma. Mir gelingt es zu 80 %, den Hopfen aus der Schweiz, zu 20 % aus Deutschland und aus Bayern. Wir brauchen nur die Wahrheit. Nach dem Abkühlen wird dann Hefe dazugegeben, die den Zucker in Alkohol und Kohlensäure umwandelt. Danach muss das Bier gären und reifen. Und danach kommen wir eigentlich vorbei. Dann haben wir Glas in der Hand, probieren das Bier und wirklich gut ist und wenn es gut ist, sagen wir mal passt.

00:44:32: Ab damit in die Völlerei. Das fertige Bier wird also zu guter Letzt noch abgefüllt. Im Fall des Monsteiner Biers in Flaschen. Und wer eines der Mundsteiner Biere mal testen will, kann das zum Beispiel bei der offenen Besichtigung tun. Die Monsteiner jeden Freitag zwischen 16 und 19:00 anbieten oder wie Sebastian sagt. Ist dann liebevoll betreutes Trinken.

00:45:00: Ab 19:00 braucht dann die Betreuung mehr Betreuung als sie zu betreuen. Klar, wenn man mal so 20 Jahre hinter sich hat, wird es schon schwierig. Das betreute Trinken findet im Keller der Brauerei statt. In dem steht ein großer Holztisch für Besucherinnen. An den Wänden hängen nummerierte Biergläser für die Stammgäste. In einer Ecke steht ein Kühlschrank mit Produkten, die die Brauerei aus Resten der Bierproduktion herstellen lässt. Zum Beispiel Braukäse. Das Malt wird dann ausgelaugt von Stärke und Zucker.

00:45:34: Und dann hat man einmal die Reste und diese wohlschmeckende Zutat, die man an die Rinde und weine, weil das ist für die sehr eiweißhaltig. Und Ballaststoffe. Ja, und zum Abschluss noch eine wichtige Frage Wie schmeckt denn so ein Mondstein jetzt? Du fragst mich. Ich bin doch bloß ein Biertrinker.

00:46:01: Ähm. Komm, Sebastian. Für unsere Hörerinnen. Ja. Was ist, wenn es zu spät ist? Einfach schlicht. Normales, Helles. Leichte Vollmundigkeit. Gute Hopfen. Bittere.

00:46:14: Ein Bier, was zu jeder Situation passt. Und ja, ein gewisses Essen kann ich dir nicht mal sagen. Sondern schön gemütlich. Feierabend. Bier mit Kollegen zusammensitzen. Halbe zwicken. Oder Seidl? Oder einfach ein Bier trinken. Gemütlich bei Freunden. Also ohne Schnickschnack. Geradlinig. Eis. Und apropos Feierabend. Wir können gerne noch woanders ein Bier probieren. Gurken zum Beispiel. Dann gucken

00:46:44: wir auch schnell hin. Was heißt noch mal Wetter? Also, wenn das Wetter kommt und sich Sehr hübsch.

00:46:54: Das kannst du dir sparen. Nein. Alpen. Salamander. Schwarze Alpen. Was heißt der Spruch? Und wenn das Wetter nicht ganz so schlecht. Und wenn es wieder rauskommt? Dann wird es ein schönes Wetter. Okay. Wenn, dann ist das Wetter drin und ich bin. Nach der Führung und einem letzten Schluck verabschieden wir uns von Sebastian. Das hast du aber gut gemeint.

00:47:22: Gut. Kannst du mir geben. Machen wir schon mal! Prost. Erst mal das Wichtigste. Das ist echt. Also, es ist wirklich richtig lecker. Richtig gut.

00:47:35: Und nach einer Reise mit dem Zug, einer Zeitreise und einer Reise in die Welt des Mondsteiner Bieres schlendern wir zum Abschluss noch ein wenig durch den Ort, bevor dieser Tag und damit auch diese Folge über Davos endet und der erste Teil dieser Schweizreise? Eine, die auch schon Thomas Mann beschrieben hat.

00:48:00: Ein einfacher junger Mensch reiste im Hochsommer von Hamburg, seiner Vaterstadt, nach Davos. Platz im Graubündischen. Er fuhr auf Besuch für drei Wochen von Hamburg bis dort hinauf. Das ist aber eine weite Reise, zu weit eigentlich im Verhältnis zu einem so kurzen Aufenthalt. Das sind übrigens die ersten Sätze aus dem Zauberberg von Thomas Mann. Aber dass Reisezeit und Aufenthalt nicht im Verhältnis stehen. Da können wir als einfache Leute aus Hamburg entschlossen widersprechen.

00:48:36: Und wir hoffen, den Eindruck haben sie jetzt vielleicht auch. In zwei Wochen nehmen wir den roten Faden schon wieder auf. Beim zweiten Halt nämlich. Dann hört ihr, was es in Scuol so zu erleben gibt. Und in vier Wochen geht's Richtung Pontresina. Wenn ihr diese Folgen nicht verpassen wollt, abonniert diesen Podcast gerne. Und wenn ihr euch gefällt, bewertet ihn. Bis dahin. Alles Gute. Ciao.

00:49:33: Dieser Podcast wird produziert vom Studio ZX in Zusammenarbeit mit Graubünden Ferien. An dieser Folge mitgewirkt haben Annalena Limpert und Jonas Ross die Passagen aus dem Zauberberg. Lars Felix Jung.

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