S1E1 Die Stadt: Luzern - zwischen Fasnacht, Jodel und Klassik

Shownotes

Wir wollen hören, wie Urlaub klingt. Der erste Stopp der dreiteiligen Akustikreise führt uns in die Stadt Luzern. Wir nehmen Sie in der Episode mit zur traditionellen Luzerner Fasnacht und den Blaskapellen, die mit Guggenmusik den passenden Rhythmus für die Feiernden liefern. Wir erfahren, wie Luzern schon den Komponisten Richard Wagner inspiriert hat und hören selbst, was er zu Lebzeiten in seinem „Tribschener Landhaus“ bei Luzern gehört haben muss. Eine Jodelstudentin erzählt uns außerdem, wie verankert das Jodeln im "Herz der Schweiz" ist und wieso es gerade in Luzern wieder erlebbar gemacht wird.

All das, in Folge Eins von „Überm Berg“ – dem Podcast rund ums Klangreisen, präsentiert von Luzern Tourismus und produziert von Studio ZX.

Transkript anzeigen

00: 00:10:13 - 00:00:35:24

Jonas Ross:

Jonas Ross: Wenn ich auf Reisen bin, an einem neuen Ort, dann nehme ich den meistens zuerst mit meinen Augen wahr. Ich schaue mir meine Umgebung an, die Leute, die an mir vorbeilaufen oder vielleicht die Gebäude, vor denen ich stehe. Aber oft lohnt es sich, all das mal kurz auszublenden und stattdessen die Ohren aufzumachen, genau hinzuhören, zu lauschen, wie Urlaub, wie Reisen eigentlich klingt.

00: 00:36:12 - 00:01:14:21

Jonas Ross:

Jonas Ross: Weil jeder Ort, jede Region, jede Landschaft hat, auch ihren ganz eigenen, typischen Sound.

00: 01:17:06 - 00:01:41:06

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Und wir wollen in diesem Podcast genau das tun Reisen und dabei genau hinhören. Und je vielfältiger die Urlaubsregion, desto mehr Klang gibt es da ja auch zu entdecken, dachten wir. Deshalb machen wir uns auf zu einer, man kann fast sagen, akustischen Expedition. Und zwar an den Vierwaldstättersee in der Schweiz, einmal überm Berg quasi und mitten ins Herz der Schweiz.

00: 01:41:24 - 00:01:55:13

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Die Region um den Vierwaldstättersee, die hat einiges zu bieten. Zuerst erkunden wir, wie die Stadt Luzern klingt. Dann fahren wir in die Berge, genauer gesagt nach Andermatt. Und natürlich Wir sind arm und auf dem See selbst.

00: 01:55:15 - 00:02:12:00

Jonas Ross:

Jonas Ross: Wir besuchen Orte und Menschen, von denen wir denken, dass sie den Klang der Region prägen. Und lassen uns überraschen, welche Töne uns auf dem Weg dorthin in die Ohren kommen. Ja, und Sie nehmen wir natürlich mit. Lassen Sie uns gemeinsam lauschen.

00: 02:12:06 - 00:02:42:16

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: In dieser Folge heisst es also Ohren auf und ab nach Luzern, zusammen mit mir, Anna und mir. Jonas angekommen. Und ich würde sagen, wir sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

00: 02:45:11 - 00:02:53:20

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: In Luzern ist die sogenannte fünfte Jahreszeit voll im Gange. Vielleicht können Sie es am Sound schon erraten. Es ist Fasnacht.

00: 02:56:01 - 00:03:28:03

Jonas Ross:

Und die Fasnacht hat in der gesamten Region, aber besonders in Luzern lange Tradition und demnach einen ganz bestimmten Ablauf. Heute Morgen um 5: 00 fand zum Beispiel der sogenannte Urknall statt. Auf dem Campingplatz in Luzern. Der lautstarke Startschuss Ein Feuerwerk für fünf Tage Fasnacht Programm. Und übrigens sollen beim Urknall in diesem Jahr, also Februar 2023, rund 25.000 Menschen dabei gewesen sein.

00: 03:28:12 - 00:03:57:17

Jonas Ross:

Jonas Ross: Zur Einschätzung Luzern hat insgesamt nur knapp 80.000 Einwohnerinnen, 1/3 davon also waschechte Fasnacht. Und jetzt gerade findet ein weiterer wichtiger Teil der Fasnacht, der Umzug durch die Stadt mit bunten Wägen, Musikerinnen, wilden Verkleidungen und ganz vielen Fasnacht begeisterten. Gefühlt ist die gesamte Stadt auf den Beinen und im Kostüm. Und mittendrin auch wir.

00: 03:58:17 - 00:04:00:16

00: Sprecher 3

00: Aber es geht gar nicht verkleidet.

00: 04:00:17 - 00:04:00:24

00: Sprecher 4

00: Warum?

00: 04:01:09 - 00:04:02:11

00: Sprecher 1

00: Wir haben schon befürchtet, dass.

00: 04:03:11 - 00:04:03:15

00: Sprecher 3

00: Das.

00: 04:03:24 - 00:04:11:10

00: Sprecher 1

00: Und mit ein paar von den Menschen, die entlang des Umzugs stehen, mit dem wir gesprochen.

00: 04:11:10 - 00:04:14:01

00: Sprecher 3

00: Hallo, eine Stunde. Ja, das.

00: 04:14:01 - 00:04:14:22

00: Sprecher 4

00: Ist für mich auch.

00: 04:15:00 - 00:04:17:19

00: Sprecher 3

00: Luzerner Fasnacht und natürlich Musik.

00: 04:18:09 - 00:04:31:05

00: Sprecher 4

00: Ja, die ja schon richtig coole Verkleidung und Jung und Alt. Das ist halt vom Kleinkind bis Grosseltern alle miteinander verbunden.

00: 04:32:05 - 00:04:38:19

00: Sprecher 3

00: Es ist lächerlich. Sowieso, aber immer überragend stimmig. Getränk souverän.

00: 04:40:08 - 00:04:44:05

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Was wollt ihr euch noch an den Tag legen?

00: 04:45:01 - 00:04:51:24

00: Sprecher 3

00: Ach, der Rhythmus der Musik, die Musik und Bierdose.

00: 04:52:08 - 00:04:58:01

00: Sprecher 4

00: Das geht ja ganz klar.

00: 04:58:19 - 00:05:26:12

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Ich glaub, das war eindeutig die sogenannte Guggen. Musik ist auf der Luzerner Fasnacht nicht wegzudenken. Die wird von verschiedenen Blaskapellen gespielt, die erst mit dem Umzug durch die Straßen ziehen und später spielen die dann an verschiedenen Plätzen in der Stadt. Meistens sind die auch verkleidet und die Kapellen liefern den passenden Rhythmus für die Feiernden. Und unter diesen Feiernden ist auch Chiara Fabel.

00: 05:27:00 - 00:05:29:01

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Wir treffen sie mitten im Getümmel.

00: 05:29:03 - 00:05:33:12

00: Sprecher 4

00: Das Schönste finde ich an der Luzerner Fasnacht. Dass sich alle verkleiden.

00: 05:33:22 - 00:05:37:22

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Zwischen Zebras, Piraten, Bienen und ganz viel Konfetti.

00: 05:37:23 - 00:05:42:23

00: Sprecher 4

00: Sind alle gut drauf, alle kreativ und man lässt so wirklich einmal im Jahr.

00: 05:43:23 - 00:05:50:01

00: Sprecher 1

00: Chiara Fabel ist schon seit einigen Jahren Mitglied in einem traditionsreichen Fasnacht Verein hier aus Luzern.

00: 05:50:11 - 00:05:58:17

00: Sprecher 4

00: Wir sind beim Rösler. Das hört sich ein bisschen lustig an, aber Buri ist eigentlich Puchheim. Das ist ein Vorort von Luzern.

00: 05:58:17 - 00:06:30:06

Jonas Ross:

Jonas Ross: Seit September, also knapp sieben Monate lang, haben Sie und Ihr Verein ordentlich angepackt und einen Fasnacht gebaut. Okay, jetzt vielleicht nicht den Wagen selbst, aber alles, was drauf ist, nämlich ein riesiges Bobbycar aus Pappmaschee. Das Motto der Gruppe Einmal wieder Kind sein, fünf Tage ohne Sorgen, mal loslassen, Spaß haben mit ihrem überdimensionalen Wagen auf dem Wagen ziehen sie durch die Stadt und die sogenannte fünfte Jahreszeit ist für Ciara gar nicht mehr wegzudenken.

00: 06:30:12 - 00:06:35:10

Jonas Ross:

Jonas Ross: Denn die Fasnacht in Luzern ist für sie mit einer ganz besonderen Stimmung verbunden.

00: 06:35:23 - 00:06:43:13

00: Sprecher 4

00: Die Leute, die lachen einfach alle, die haben Freude, die zücken ihr Handy, die filmen das. Und die haben einfach Freude, dass wir so kreativ sind.

00: 06:43:17 - 00:07:04:23

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Und ich muss zugeben, das stimmt schon. Alle Wägen, nicht nur der von Ciara, sind super aufwendig dekoriert und an jeder Ecke gibt es irgendwas Neues zu sehen. Eine Tradition zu entdecken, die die Luzerner Fasnacht besonders macht. Am Nachmittag zum Beispiel, da finden an unterschiedlichen Plätzen Tee und Kaffee Schlachten statt. Es geht weniger brutal zu, als es sich anhört.

00: 07:05:10 - 00:07:15:13

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Die Fasnacht Vereine schenken heisse Getränke aus ihr schliesslich immer noch Februar. Wir vermuten, in der ein oder anderen Tasse dürfte mehr drin sein als nur Kaffee oder Tee.

00: 07:16:08 - 00:07:27:16

Jonas Ross:

Jonas Ross: Aber wir sind ja hier auf der Suche nach Sound. Und als wir Chiara nach ihrem Sound der Fasnacht fragen, nach dem Klang der Stadt in diesen Tagen, da muss auch sie nicht lange überlegen.

00: 07:28:02 - 00:07:34:21

00: Sprecher 4

00: Geschwatzt hat mit gucken Musik ist es schon sehr wichtig. Also das ist eigentlich so auch der Hauptteil, der dann am.

00: 07:34:21 - 00:07:35:12

00: Sprecher 2

00: Abend.

00: 07:35:12 - 00:07:41:15

00: Sprecher 4

00: Halt noch Bestand hat, weil wir stellen ja eigentlich unsere Wagen einfach hin und die Musik, die spielen dann weiter.

00: 07:42:02 - 00:08:00:24

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Mein Fazit daraus Ohne Guggen, Musik, ohne den Rhythmus, den Trompeten, Tuba, Oswald, Hörner und Co vorgeben, ohne den geht's hier gar nicht. Und es gibt noch was, das hören wir heute nicht zum Ersten Mal bei unserer letzten Frage, auf was Chiara sich jetzt am meisten freut. Da kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen.

00: 08:01:06 - 00:08:04:10

00: Sprecher 4

00: Die nächste Flasche Wein, bitte!

00: 08:04:20 - 00:08:10:16

Jonas Ross:

Jonas Ross: Bleibt eigentlich gar nicht mehr viel mehr zu sagen als pro.

00: 08:13:13 - 00:08:25:16

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Das war wild. Nach dem bunten Treiben geht es jetzt beim nächsten Stopp unserer Akustik Reise. Gar nicht weniger musikalisch, aber vielleicht etwas ruhiger zu.

00: 08:27:08 - 00:08:38:21

Jonas Ross:

Jonas Ross: Es ist früh am Morgen, die Sonne scheint, Vögel zwitschern und unter strahlend blauem Himmel sind wir unterwegs in Luzern zu unserem nächsten Stopp.

00: 08:40:14 - 00:08:51:05

00: Sprecher 4

00: Und wir treffen Monika Sigrist. Ich bin in Luzern geboren und habe jetzt das große Glück, eigentlich am schönsten Platz in Luzern arbeiten zu dürfen.

00: 08:51:05 - 00:09:13:11

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Klingt erst mal nach einer gewagten These. Aber wenn ich mich hier so umschaue Vielleicht hat sie recht. Wir sind in einer Art Museum und Monika Sigrist ist dessen Leiterin. Auf den ersten Blick würde man das Museum vielleicht gar nicht als solches erkennen. Eigentlich ist es erst mal ein ziemlich schickes, relativ großes und vielleicht ein wenig in die Jahre gekommenen Wohnhaus.

00: 09:13:16 - 00:09:36:24

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Wir sitzen in einem der Zimmer ganz oben im Dachgeschoss. Das Haus steht etwas außerhalb des Stadtkerns. Auf einer Landzunge drum herum ist eine riesige Parkanlage und man blickt von hier direkt auf. Sie können sich vielleicht denken, den Vierwaldstättersee und das Museum ist der Person gewidmet, die hier früher gewohnt hat und die den Klang der Stadt mit Sicherheit geprägt hat.

00: 09:37:11 - 00:09:40:16

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Wir sind im Richard Wagner Museum in Treppchen bei Luzern.

00: 09:41:07 - 00:09:55:19

00: Sprecher 4

00: Wir sehen es heute tatsächlich noch so, wie es damals war zu einem grossen Teil. Die Berge, die Landschaft, die Landzunge und auch die Bäume, zum Teil die Pappeln, die den See säumen und den Ausblick sehr prägen. Die sind nach wie vor vorhanden.

00: 09:55:20 - 00:09:59:22

Jonas Ross:

Jonas Ross: Monika Sigrist führt uns durch das ehemalige Wohnhaus von Richard Wagner.

00: 10:00:20 - 00:10:05:11

00: Sprecher 4

00: Sagt Wagner und.

00: 10:05:15 - 00:10:05:18

00: Sprecher 1

00: Erzählt.

00: 10:06:13 - 00:10:09:00

00: Sprecher 4

00: Ja, wer's glaubt. Es ist so.

00: 10:12:04 - 00:10:33:12

Jonas Ross:

Jonas Ross: Einer der grössten Komponisten des 19. Jahrhunderts. Aber das müssen wir Ihnen wahrscheinlich nicht erzählen. Als wir zu Besuch sind, wird das Haus gerade renoviert und ab April öffnet es dann seine Türen für Besucherinnen, falls sie mal da sind. Besonders der Blick aus dem riesigen Fenster des Zimmers im Erdgeschoss, in dem Wagner komponiert hat, in dem sein Flügel stand.

00: 10:33:18 - 00:10:34:07

Jonas Ross:

Jonas Ross: Der lohnt sich.

00: 10:41:22 - 00:10:59:21

00: Sprecher 4

00: Also. Wenn wir ganz geradeaus blicken, sehen wir die Rigi vor uns. Natürlich diese Landzunge mit den Pappeln und dem See, mit dem Bootshaus. Das ist ein sehr romantischer Ausblick. Man hört die Enten quaken.

00: 11:01:10 - 00:11:21:15

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Wagner wurde in Leipzig geboren und hat über die Jahre an verschiedenen Orten gewohnt und gearbeitet, unter anderem in Zürich und ab 1866 für sechs Jahre hier in Luzern. Hier hat er zum Beispiel sein Stück Tristan und Isolde fertiggestellt. Für Wagner war Luzern und der Vierwaldstättersee Walhall ein richtiger Sehnsuchtsort.

00: 11:21:18 - 00:11:29:11

00: Sprecher 4

00: Es war ja sein Lieblingssender Vierwaldstättersee. Und es war wichtig für ihn, hierher zu kommen und diese Berglandschaften zu erleben.

00: 11:29:13 - 00:11:40:22

Jonas Ross:

Jonas Ross: Denn Wagner war auch begeisterter Wanderer, erzählt uns Monika Sigrist. Und den Blick aus seinem Haus, die Ausflüge in die Berge und auf den See, all das, was wohl auch in seiner Musik an ihn denkt.

00: 11:40:22 - 00:12:13:17

00: Sprecher 4

00: Sie. Wir kennen die Musik von Richard Wagner. Das zieht sich ja durch dieses Laute, das Leise, das Grosse und das Feine. Alle diese Gegensätze, das ist die Natur, das ist das, was wir hier sehen, das ist das Liebliche, das Feine, das was natürlich dann diese gewaltige Berge, das Gefährliche, das ist, es ist ein es geht eigentlich parallel zu unseren Gefühlen oder vielleicht zu seinen großen Gefühlen, die er entwickeln konnte.

00: 12:13:20 - 00:12:33:12

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Der Vierwaldstättersee, die Berge drumrum, all das war also Inspiration. Quelle für musikalische Meisterwerke und eine Sache, die Monika Sigrist an Wagners Haus, dem heutigen Museum, so begeistert ist, dass man all das, das Leben, die Einflüsse, die Umgebung mit einem Besuch nacherleben kann. Und natürlich nachhören.

00: 12:33:15 - 00:13:07:21

00: Sprecher 4

00: Wenn es hier ganz still ist, hört man die Tiere, die Vögel, die es ihr Lied singen. Aber jetzt, kürzlich war hier ja sehr neblig und auf dem Vierwaldstättersee natürlich der Fahrplan läuft, die Schiffe sind unterwegs und da kommen diese Nebel Hörner und es war wirklich. Ich habe gedacht, so schön, dass Sie jetzt kommen und mich das fragen. Es war so eindeutig, das war sicher zurzeit von Richard Wagner auch so einfach, diese, diese Ton in diese Nebel hinein zu hören, das sind solche Dinge, die hier gehört hatten.

00: 13:07:21 - 00:13:27:02

00: Sprecher 4

00: Das hat auch zum Beispiel auch die Kuhglocken und die Glocken beschrieben. Es sind die Klänge der Alpen. Auch diese Tiere, die da lebten oder auch Menschen, die mit diesen Orten Alpen oder diesen Büchern oder diesen Instrumenten gespielt haben. Das hat er gehört.

00: 13:27:03 - 00:13:51:11

Jonas Ross:

Jonas Ross: Aber, sagt Monika Sigrist, das Museum soll auch dazu dienen, sich mit dem Leben und den Ansichten Wagners kritisch zu befassen. Die Musik ist das eine. Die altbekannte Frage nach der Trennung zwischen Werk und Autor ist das andere. Denn seine Ansichten, seine mitunter antisemitischen Schriften, die sind natürlich eindeutig problematisch und bedürfen einer intensiven Aufarbeitung.

00: 13:51:21 - 00:14:09:20

00: Sprecher 4

00: Es ist hier kein Ort der Wagner Verehrung. Es ist ein Ort, der der Reduzierung der Auseinandersetzung. Natürlich auch immer im Hinblick mit der Musik, das steht schon im Vordergrund. Aber es ist das ganze Spektrum von Wagner, hier zu erfahren.

00: 14:10:11 - 00:14:33:20

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Was Monika Sigrist mit das ganze Spektrum auch meint. Das Museum hat mithilfe verschiedener Überlieferungen und Überresten, also zum Beispiel Wand Bemalung rekonstruiert, wie Wagner damals gelebt hat. Und wenn man das Landhaus besucht, sieht man die gleichen Vorhänge oder das gleiche Sofa, auf dem Wagner damals schon saß. Und man blickt auf die Wände, die wohl in derselben Wandfarbe gestrichen sind wie damals.

00: 14:34:18 - 00:14:49:16

00: Sprecher 4

00: Wir sagen dem heimelig ja, ja, ja und der aber sehr stimmig für die Zeit. Und ich denke, man hat ja auch noch nicht so Möglichkeiten zum Heizen. Es war kühl hier im Winter, da brauchte man viel Stoff und.

00: 14:49:20 - 00:14:55:02

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Übrigens hat jedes Zimmer seine eigene Farbe. Von Türkis, blaue bis Lila ist alles dabei.

00: 14:55:02 - 00:15:17:08

00: Sprecher 4

00: Und so wollen wir eigentlich einen Innen ein Erlebnis schaffen, das die Menschen berührt und und ein bisschen miterleben lässt, wie Richard Wagner hier seine Zeit verbrachte, was hier Wichtiges geschehen ist. Aber ich denke nicht nur für Wagner Fans wird es interessant sein hierher zu kommen, sondern auch für Menschen, die allgemeinen Geschichte interessiert.

00: 15:18:12 - 00:15:35:01

Jonas Ross:

Jonas Ross: Wer also ein kleines Stück Wagner nacherleben will, der oder die ist hier genau richtig und natürlich, wer hören möchte, wie Luzern nicht nur heute, sondern auch schon vor vielen Jahren geklungen haben muss vielleicht inspiriert Sie dieser Klang auch zu ungeahnten Meisterwerken.

00: 15:39:15 - 00:16:07:17

00: Sprecher 1

00: Wilde Fasnacht, Musik und die Natur inspirierten Kompositionen Wagners. Ich glaube, man kann schon jetzt feststellen Luzern ist auch eine Stadt der Kontraste und das ist, glaube ich, das perfekte Stichwort für die nächsten und für heute erst mal letzten Stopp auf unserer langen Reise durch Luzern. Für den müssen wir an die Hochschule Luzern. Und was uns hier erwartet, ist keine Vorlesung, sondern hier.

00: 16:08:12 - 00:16:27:03

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: So hört es sich an, wenn Darian singt oder vielmehr, wenn sie jodelt. Für Daria ist der Jodel nicht nur Hobby. Sie studiert Jodel an der Hochschule in Luzern. Am Departement Musik kann man nämlich seit knapp fünf Jahren das Hauptfach Jodel wählen. Aber Daria begleitet der Jodel schon ein bisschen länger.

00: 16:28:08 - 00:16:44:19

00: Sprecher 4

00: Als ich seit meiner Kindheit. Ich bin in einer Jodel Familie großgeworden geworden. Meine Mutter hat schon auch seit ihrer Kindheit gejodelt. So ist das bei uns einfach zu Hause gelernt und praktiziert worden.

00: 16:44:21 - 00:16:58:05

Jonas Ross:

Jonas Ross: Aber erst mal für all diejenigen, die vielleicht bis auf wenige eigene Versuche beim Wandern um das Echo zu testen, genauso Jodeln sind wie wir. Jodeln ist ein Gesang, der aus verschiedenen Silben besteht, erklärt Daria.

00: 16:58:05 - 00:17:23:24

00: Sprecher 4

00: Dass Jodeln ist ein Gesang auf verschiedenen Silben und auf verschiedenen verschiedenen Stimm Registern. Also vor allem die Kopfstimme und die Brust Stimme sind so ein typisches Merkmal der Wechsel dazu, den man auch Kehlkopf Schlag sagen kann. Also das schnelle Wechseln von der Kopf in die Brust Stimme ist so ein typisches Merkmal.

00: 17:24:02 - 00:17:33:18

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Und ich glaube man kann sagen, diesen Wechsel beherrscht Daria ziemlich gut. Der Jodel Gesang kommt übrigens wahrscheinlich direkt hier aus den Alpen. Daria erklärt uns, dass.

00: 17:33:18 - 00:17:55:18

00: Sprecher 4

00: Es früher einen Ruf gab von den Alpen vom einen, von der einen Alp zur anderen. Sich haben sie sich zugehörig schufen und aus diesen Klängen entstand dann immer mehr der Jodel Gesang. Das ist dann ja diese Rufe plötzlich zu einer Melodie kam.

00: 17:56:01 - 00:18:17:13

Jonas Ross:

Jonas Ross: Aber Jodel ist nicht gleich Jodel, sagt Daria. Man unterscheide hauptsächlich zwischen Jodel, Gesang und Natur. Jodel Natur. Jodel ist vereinfacht gesagt Jodel ohne Text, Jodel Gesang mit Text, also Natur Jodel eher so Yoyo und Jodel Gesang dann so.

00: 18:18:05 - 00:18:25:18

00: Sprecher 5

00: Do so hier.

00: 18:29:10 - 00:18:34:24

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Ganz speziell in Luzern. Und darum geht es ja heute. Da wird noch auf was anderes geachtet, sagt Daria.

00: 18:35:00 - 00:19:00:15

00: Sprecher 4

00: Ja, das ist tatsächlich so, dass in Mittelland oder ländlichen Gebieten ist mehr das Jodel Lied bekannt ausser in Luzern. In der Stadt wird auch meistens Jodel Lieder gesungen in einem Chor. Wenn man dann eher in das Oberland geht, also in die Bergregionen, gibt es dann mehr Natur Jodel Gesang, also ohne Text.

00: 19:00:22 - 00:19:20:16

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Der Jodel ist also schon tief verankert in der gesamten Schweiz. Aber wie so oft ist es auch mit dieser Tradition so Über die Generationen hinweg gibt es immer weniger Menschen, die Jodel praktizieren, die die alten Lieder kennen und die sie weitertragen. Dort, wo Daria herkommt, zum Beispiel aus dem Umland von Bern, da ist es eher ungewöhnlich, dass man jodelt.

00: 19:20:19 - 00:19:29:00

00: Sprecher 2

00: Und auch im Urbanen in Luzern selbst, da würde man Jodel ja eher weniger erwarten. Aber Daria ist es wichtig, dass der Jodel bewahrt wird.

00: 19:29:08 - 00:19:51:21

00: Sprecher 4

00: Also ich denke, für jüngere Leute ist wichtig zu wissen, wo das herkommt oder wie es vielleicht früher klang und wo man das auch benutzt hat. Früher wurde viel mehr allgemein gesungen und auch gejodelt. In einer, in einem Restaurant, an einem Stammtisch. Und das ist heute eigentlich kaum mehr der Fall.

00: 19:51:21 - 00:19:59:20

Jonas Ross:

Jonas Ross: Aber wie gut, dass es den Studiengang gibt. Genau, der hat es sich zur Aufgabe gemacht, die traditionsreiche Musik weiterzutragen.

00: 20:00:00 - 00:20:16:12

00: Sprecher 4

00: Meine Dozentin fördert dies auch, dass man zum Beispiel alte Natur, Jodel hört, wo man Aufnahmen gemacht hat und diese dann aufschreibt, also transkribiert, damit sie eben nicht verloren gehen. Wenn die Generationen aussterben.

00: 20:16:22 - 00:20:23:06

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Aber natürlich geht es nicht nur darum. Vielmehr geht es um beides Tradition und Moderne, das Schlagen von Brücken.

00: 20:23:11 - 00:20:58:08

00: Sprecher 4

00: Es gibt Platz für Neues, ausser man darf ausprobieren mit verschiedenen Stilrichtungen und verschiedenen Musikern und denke auch ein bisschen Ja, das neue Suchen auch, aber es ist trotzdem auch wichtig. Die Tradition des Bodens, der Ursprung beizubehalten, daran zu forschen oder immer wieder Neues zu entdecken und anzuhören und das dieses auch erhalten bleibt, also zu pflegen schlussendlich.

00: 20:58:17 - 00:21:02:24

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Und wenn man als Besucher oder Besucherin das Jodeln in Luzern erleben will, dann.

00: 21:02:24 - 00:21:17:21

00: Sprecher 4

00: Kann man sich schon mal an die Hochschule Luzern kommen, einen Einblick kriegen wie wir jodeln an der Hochschule, wie der Unterricht so aussieht wie die verschiedenen Jodel Orten klingen können.

00: 21:18:06 - 00:21:19:20

Jonas Ross:

Jonas Ross: Ich würde es mir nicht entgehen lassen.

00: 21:20:12 - 00:21:51:02

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Sowohl so Ich glaube, es ist Zeit für eine kleine Reise Pause Zeit, um Revue passieren zu lassen. Wir haben alle möglichen Klänge, aber vor allem die wirklich beliebte Guggen Musik beim Fastnacht Umzug gehört. Wir waren da, wo einer der grössten Musiker des 19. Jahrhunderts seine Werke geschaffen hat, inspiriert von See und Bergen drum herum. Und wir durften hören, wie Jodeln die Tradition mit der Moderne verbindet.

00: 21:51:07 - 00:22:07:03

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Für mich steht fest Luzern kann laut, aber genauso leise und traditionell, aber gleichzeit modern, also Klang technisch ist für jede und jeden was dabei. Jetzt würde ich gerne von dir wissen, Jonas, welches Geräusch wird dir in Erinnerung bleiben, wenn du an Luzern zurück denkst?

00: 22:07:18 - 00:22:18:06

00: Sprecher 1

00: Glaube es ist entweder die Musik oder tatsächlich die Hörner von den Schiffen. Eins von beiden. Auf jeden Fall ist der See mit dabei. Was ist denn dein typisch Luzerner Tun?

00: 22:18:10 - 00:22:23:00

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Ich glaube, für mich ist es Daria und wie sie jodelt. Ich könnte ihr stundenlang zuhören.

00: 22:23:02 - 00:22:44:17

Jonas Ross:

Jonas Ross: Interessant. Das Beste an dieser Reise ist, sie geht weiter. Luzern war ja erst eine Etappe von drei. Wir haben schon viele Klänge im Gepäck. Aber um die ganze Region zu verstehen, da fehlt natürlich noch was. Der nächste Stopp führt uns nach Andermatt, eine beliebte Bergregion in den Schweizer Alpen. Denn, wie man so schön sagt Der Berg ruft.

00: 22:45:09 - 00:22:58:04

Anna-Lena Limpert:

Anna-Lena Limpert: Präsentiert wird dieser Podcast übrigens von der Luzern Tourismus AG. Damit ihr keine weitere Reise Etappe verpasst, abonniert gerne diesen Podcast und wenn es euch gefallen hat, lasst eine Bewertung da. Sally und schau, sagen Jonas und Anna.

00: 22:58:04 - 00:23:19:08

Jonas Ross:

Jonas Ross: Nächster Halt Andermatt.

Kommentare (1)

Birgit Lück

Ein gelungener Podcast. Eine tolle Komposition mit gelungener sprachlicher Darstellung, interessanten Interviews und eindrucksvollen Klangwelten. Man hat sofort das Bedürfnis die geschilderten Orte um Luzern zu besuchen und die Klangwelten vor Ort zu genießen.Ein Urlaubsziel der besonderen Klasse!

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